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in jungen Jahren die Accademia di Belle Arti in Venedig besucht hatte. Mutter: Marie, geb.
Glanzer.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1855 Heirat mit Johann Sellenati, Handlungsreisender. Sohn:
Leopold (1856–1857) sowie noch weitere 4 Kinder, darunter der Künstler und Ski-Pionier
Hans Sellenati (1861–1935). 1873 Scheidung. 1874 Geburt eines unehelichen Sohnes. Spä-
ter kurzzeitig wieder verheiratet (Morocutti).
Ausbildungen: Privater Zeichenunterricht in Düsseldorf.
Laufbahn: 1876 übersiedelte S. mit ihren drei Kindern nach Wien, wo sie als Restaurato-
rin in der – kunsthistorisch bedeutenden – Gf. Esterházyschen Familiengalerie wirkte. Sie
war auch selbst als Porträt- und Landschaftsmalerin tätig. Vermutlich ab Ende der 1880er
Jahre (nachweisl. ab 1894) lebte sie mit ihrer Tochter, der Lehrerin Friederike Sellenati, in
Mauthen. S. war eine für ihre Zeit äußerst emanzipierte Frau, die nicht nur ihrem Privat-
leben fortschrittliche und unkonventionelle Grundsätze zugrunde legte, worauf ihre Schei-
dung, die Geburt eines unehelichen Kindes, ihre Berufsausübung sowie ihre religiöse Ent-
wicklung (von evang. AB zu konfessionslos zu der Sekte der Swedenborgianer) hinweisen,
sondern die sich auch bes. um die Probleme der Frauen bemühte und 1856 in Villach einen
Frauen-Verein, mit dem Ziel, der „Demoralisation der unteren Volksklassen“ entgegenzu-
wirken, ins Leben rufen wollte.
L.: Gruber/Lebensaft 2005, ÖBL
Sembrich Marcella, eigentl. Prakseda Marcelina Kochánska; Sängerin
Geb. Wisniowczyk?, Galizien (Vysnivcyk, Ukraine), 15. 2. 1858
Gest. New York City, New York, USA, 11. 1. 1935
Ausbildungen: Ihre musikalische Ausbildung erfolgte bereits im Kindesalter, zuerst von
ihrem Vater, dem Geiger Kasimir Kochánski. Ab 1870 am Konservatorium in Lemberg
(L’viv), erhielt sie dort u. a. von Wilhelm Stengel (1846 –1917), der später ihr Gatte wurde,
Klavier- und Violinunterricht. In beiden Fächern erreichte sie Konzertreife, wählte jedoch
auf Anraten Liszts die Sängerinnenlaufbahn. 1875 kam sie nach Wien, wo sie in Klavier
von Julius Epstein und in Gesang von Viktor v. Rokitansky unterrichtet wurde. Es folgten
weitere Studien in Mailand (1876) bei Giovanni Battista Lamperti.
Laufbahn: M. S. wählte für ihre Künstlerinnenlaufbahn den Namen ihrer Mutter. 1877 de-
bütierte sie als Mitglied einer italienischen Opernges. in Athen als Elvira in Bellinis „I puri-
tani“. Auf Empfehlung F. v. Jauners kam sie an die Dresdner Hofoper (1878–80), 1880 –84
(und nochmals 1895) wirkte sie an der Covent Garden Opera London, wo sie als Donizettis
Lucia di Lammermoor und in anderen Koloraturpartien sensationellen Erfolg hatte. M. S.
entwickelte nun eine weltweite Tätigkeit als Opern- und Konzertsängerin, sie trat in St. Pe-
tersburg (1880/81), Madrid und Lissabon (1882) auf. An der Metropolitan Opera New York
erschien sie bereits in der ersten Spielzeit des Hauses (1883/84) und zählte 1898 –1909 zu
den Koryphäen des Ensembles. Weitere Stationen ihrer Laufbahn waren Paris (1884/5),
Berlin (1886 –1900), Mailand, Monte Carlo, Lissabon, Stockholm, Brüssel und Frankfurt
am Main. In Wien war sie 1887 an der Hofoper, 1898 am Carltheater, 1880, 1887, 1896
und 1909 mit Konzerten im Musikverein zu erleben. In ihrer amerikanischen Wirkungszeit
ging sie mit einer eigenen Operntruppe (Sembrich Opera Company) auf Tournee. Nach
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika