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war besonders bei der Werbung neuer Mitglieder für die Österreichische Freiheitsfront (ÖF)
erfolgreich. Ein Großteil neuer weiblicher Mitglieder stammte aus ihrem KollegInnenkreis.
Es soll ihr laut Gestapobericht gelungen sein, in wenigen Monaten der ÖF über 110 Mitglie-
der zuzuführen. Für diese Mitglieder hatte sie besondere Mitgliederausweise hergestellt: Hei-
ligenbilder für die, die streng klerikal eingestellt waren und buchzeichenartige Kinderbilder
für die anderen. Auf den Ausweisen stand unauffällig die Geheimbezeichnung des Mitgliedes.
Sie führte auch das Inkasso der Mitglieder- und Spendenbeiträge durch und stellte ihre Woh-
nung wiederholt zu Besprechungen und politischen Schulungen der Mitglieder der ÖF zur
Verfügung. M. S. wird am 11. August 1940 verhaftet und am 3. März 1944 vom VGH wegen
Vorbereitung zum Hochverrat zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie war in der Haftanstalt
Krems inhaftiert, gemeinsam mit Maria Berner, Annemarie Grünhut und Ida Markusfeld.
Mitglsch.: Mitglied der Gruppe Lederer, Österreichische Freiheitsbewegung.
L.: BLÖF, Brauneis 1963, Dokumentationsarchiv 1984, Pfeiffer 1963, Spiegel 1967, Tidl
1976, Tidl 1982
Karin Nusko
Skroch Marianne; Volksschullehrerin und Widerstandskämpferin
Geb. 17. 6. 1905
Gest. Wien, 1964
Herkunft, Verwandtschaften: Schwester: Grete Skroch, Volksschullehrerin und Wider-
standskämpferin.
Laufbahn: Gehörte mit ihrer Schwester Grete einer katholischen Widerstandsgruppe an
(Gruppe Lederer). M. S., Lehrerin i. R., befand sich wegen Betätigung für die „Österrei-
chische Freiheitsbewegung“ vom 11. 8. 1940 bis 8. 5. 1942 in Haft. Am 30. 11. 1944 wurde
sie wegen „Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Sie war gemeinsam mit Maria Berner, Annemarie Grünhut und Ida Markusfeld inhaftiert.
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Katholisch-konservatives Lager, DÖW.
L.: Brauneis 1974, Spiegel 1967, Tidl 1976
Skumanz Maria, Marie, Skumanc, Skumancova; Angestellte und Widerstandskämpferin
Geb. Kremsier, Mähren (Kroměříž, Tschechien), 11. 12. 1895
Gest. Wien, 19. 9. 1944
Ausbildungen: Volksschule.
Laufbahn: Die Privatbeamtin M. S. unterstützte den aus Frankreich remigrierten KP-Funk-
tionär Gottfried Kubasta (hingerichtet) und wurde am 29. 11. 1943 wegen Betätigung für
die KPÖ festgenommen. Sie wurde am 28. 6. 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“
und „Feindbegünstigung“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 19. 9. 1944 im
Landesgericht Wien hingerichtet.
Aus einem Brief von M. S. an ihre Schwestern, 9. 7. 1944:
„Ich war sehr überrascht, dass Ihr so schnell die Erlaubnis bekommen habt, um mich zu besu-
chen und mit mir sprechen zu können! Kann Euch auch gar nicht ausdrücken, welche große
Freude ich gehabt habe, als ich Euch beide gesehen habe! Es war ein heimlicher Wunsch
in mir, ob ich Euch noch sehen werde
– und dieser Wunsch ist mir in Erfüllung gegangen!“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika