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Spiro-Offenheimer Elly, geb. Spiro, Offen (in den USA); Ökonomin
Geb. Wien, 15. 6. 1903
Gest. San Francisco, Kalifornien, USA 22. 11. 2000
Herkunft, Verwandtschaften: Tschechische Staatsbürgerschaft; Vater: Julius Spiro, Fabrikant.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1929 Heirat mit Ernest Offenheimer; Sohn: Georg, geboren
in GB.
Ausbildungen: Studium an der Universität Wien, 1922 Immatrikulation an der juristischen
und staatswissenschaftlichen Fakultät, Doktorat in Ökonomie.
Laufbahn: Sie rezensierte Bücher für die „Nationalökonomische Zeitung“. Ihre wissenschaft-
liche Karriere endete 1929 mit Heirat und Umzug nach Frankfurt am Main. Sie emigrierte
gemeinsam mit ihrem Mann nach Großbritannien, wo ihr Sohn Georg zur Welt kommt. Nach
ihrer Emigration in die USA lebt sie ab 1941 in San Francisco. 1947 wird ihr die amerikanische
Staatsbürgerschaft verliehen. Bei dieser Gelegenheit wird der Name in „Offen“ geändert.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Auskunft von Karen Offen.
Qu.: UA Wien.
W.: „Die Lehre von der ‚Ungleichzeitigkeit‘ des Kredits, untersucht an den Vorschlägen von
Owen, Proudhon und Solvay“ (o. J.)
L.: Nautz 1997, Nautz 2002, Nachruf Offen, Elly L.: In: San Francisco Chronicle 26. 11. 2000,
www.rootsweb.com
Spitz Maria (Mia); Kindergärtnerin
Geb. Wien, 25. 5. 1903
M. Sp. wird als Maria Heybey am 25. Mai 1903 in Wien geboren. Die gelernte Kindergärt-
nerin arbeitet ab 1919 im amerikanischen Kinderheim in den „Grinzinger Baracken.“ Dort
lernt sie auch ihren späteren Mann, Markus Spitz, kennen. Der am 18. Mai 1899 in ŁÓdź
geborene Sohn eines reichen Textilfabrikanten studierte zunächst in Berlin, wo er 1922 der
KPD beitrat. Er bekommt bald darauf eine Stelle in der Wiener Handelsvertretung der
UdSSR, übersiedelt nach Wien und wohnt in den „Grinzinger Baracken“. 1923 treten M. H.
und Markus Spitz der KPÖ bei. Im selben Jahr, am 15. Jänner 1923, lassen sich die beiden in
der sowjetischen Gesandtschaft registrieren, eine Ehe im herkömmlichen Sinn kommt für
sie nicht in Frage, da beide den bürgerlichen Staat und seine Institutionen ablehnen. Nach
Lohnkämpfen verliert M. Sp. ihre Stelle im amerikanischen Kinderheim und wird auf eine
Schwarze Liste gesetzt. Trotzdem findet sie bald darauf Arbeit im Montessori-Kindergar-
ten. Markus Spitz wird 1928 von der Partei in die Sowjetunion abkommandiert und arbeitet
dort als Chefingenieur im Volkskommissariat für Schwerindustrie. M. Sp. begleitet ihn und
ist vorerst für die Betreuung ausländischer Arbeiter bei der Meshrabpom-Film zuständig.
Später arbeitet sie in der Moskauer Uhrenfabrik. M. Sp. wird Mitglied der KPdSU, ihrem
Mann wird der Beitritt wegen seiner bürgerlichen Herkunft verweigert.
1930 fährt M. Sp. nach Österreich und bringt dort ihren Sohn zur Welt. Noch im selben Jahr
kehrt sie nach Moskau zurück. Sie erkrankt an Typhus und ist einige Zeit arbeitslos. Das
Ausländerbüro des Zentralkomitees vermittelt ihr schließlich eine Stelle als Deutschlehre-
rin eines Kindes von einem „verantwortlichen Mitarbeiter“, die sie am 8. Jänner 1933 antritt.
Ihr Schüler ist der Sohn des gefürchteten GPU-Chefs Heinrich Jagoda. Der 1891 als Herr-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika