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Spuller | S 3131
die Unterrichtspläne für Hauswirtschaftskurse in Bergwerksgebieten und den Lehrplan für
die dreijährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe.
1925 schied sie aus dem Unterrichtsministerium aus. H. Sp. war von 1919 bis 1932 Vorsit-
zende des Bundes Österreichischer Frauenvereine (BÖFV), in dessen Organ „Die Öster-
reicherin“ sie auch publizierte. Sie wurde zu internationalen Frauenkongressen delegiert
und initiierte die Abhaltung der Generalversammlung des International Council of Women
1930 in Wien, eine für die bürgerliche Frauenbewegung wesentliche Großveranstaltung. Im
Austrofaschismus war sie an den Versuchen der Frauenorganisationen beteiligt, eine ständi-
sche Vertretung der Hausfrauen und Hausgehilfinnen zu erreichen (Hauswirtschaftskam-
mer). Vorerst nur als durch einen besonderen Vertrag gebundene Mitarbeiterin und mit dem
Titel einer außerordentlichen Inspektionskommissärin, später dem einer Fachinspektorin
bekleidet, trat sie im Jahre 1923 als den männlichen Kollegen gleichgestellte Beamtin in den
höheren Verwaltungsdienst ein und wurde im selben Jahr als erste Frau mit der Verleihung
des Titels Regierungsrat ausgezeichnet. Bei ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Bundes-
dienst wurde sie, ebenfalls als erste Frau, zum Hofrat ernannt.
Ausz., Mitglsch.: Um 1918 Mitglied der Kommission für Frauenarbeit der sozialpolitischen
Sektion des Ministeriums für soziale Fürsorge. 1925 (1926) als erste Frau in Österreich Titel
„Hofrat“, 1960 Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Wie ich zur Arbeit an der Frauenbewegung kam. (Rosa Mayreder, Hertha Sprung,
Marie Lang, Marie Vian). In: Die Österreicherin. Zeitschrift für alle Interessen der Frau.
Hg. v. Bund österr. Frauenvereine, Nr. 3 v. 1. 3. 1930“
L.: 60 Jahre BÖFV 1962, BLÖF, Geyling 1932, Kronthaler 1995, Wedel 2010
Spuller Adele (Sr. Ruth); Fürsorgerin und Caritas Socialis-Schwester
Geb. Wien, 28. 10. 1904
Gest. Wien, 13. 11. 1982
Laufbahn: Übernahm 1934 die Schriftleitung der „Sozialen Hilfe“. Mit Ende des Jahres
1935 wurde die Zeitschrift eingestellt. 1940 aus der Caritas Socialis ausgetreten. War nach
1945 im katholischen Sektenreferat tätig.
W.: „Sekten nach dem Konzil“ (1968)
L.: Kronthaler 1995
Stadler Alisa, verh. Stern; Übersetzerin und Dolmetscherin
Geb. Szombathely/Steinamanger, Ungarn, 22. 11. 1914
Gest. Wien, 11. 8. 1996
Laufbahn: Emigrierte 1938 nach Palästina, war als Schauspielerin und Hörfunksprecherin tä-
tig. Kehrte 1945 nach Wien zurück, war ab den 1960er Jahren Vorstand der Aktion gegen den
Antisemitismus. Mitarbeiterin des Koordinierungsausschusses für jüdisch-christliche Zusam-
menarbeit. Übersetzte aus dem Hebräischen ins Deutsche. Hielt zahlreiche Vorträge und war als
Gerichtsdolmetscherin tätig. Unterrichtete biblisches Hebräisch im Bildungshaus Neuwaldegg.
Ausz.: Staatspreis für Übersetzung fremdsprachiger Literatur.
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika