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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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Steiner | S 3165 teten Ausstellung „Asiatische Kunst aus Wiener Besitz“ entsandt. Nach dem Tod des Vaters führt die Mutter die Seidenmanufaktur „Brüder Steiner“ in Wien-Neubau gemeinsam mit ihrem Neffen Albert S. weiter. Als das NS-Regime 1938 den Erlass herausgibt, die Besitz- verhältnisse aller jüdischen EinwohnerInnen im Vermögensverzeichnis aufnehmen zu lassen, wird auch die Familie Steiner registriert. Die Mutter Jenny Sara Steiner, deren Vermögen von den Nazis auf etwa 5 Millionen Reichsmark geschätzt wird, flüchtet gleich nach dem „Anschluss“ zusammen mit ihren Töchtern Anna und Daisy, mit Daisys Ehemann und mit einer Enkelin nach Paris. Die Reichsfluchtsteuerstelle fordert deshalb eine hohe Geldsumme ein, im Weiteren wird das gesamte Vermögen von Jenny Steiner beschlagnahmt. K. S., die u. a. Teilhaberin des Familienunternehmens ist, besitzt per 12. Januar 1939 ein Gesamtvermögen von 723 808.00 Reichsmark. Nach der Beschlagnahmung des Familienbesitzes im Jahr 1938 wird die Kunstsammlung der Familie im Dorotheum versteigert. K. S. heiratet im selben Jahr den französischen Staatsbürger A. M. Grossi, vermutlich um nach Frankreich ausreisen zu können. Wie die Mutter flüchtet sie 1938 ebenfalls zuerst nach Paris, weshalb sie 180 952.00 Reichsmark Reichsfluchtsteuer zahlen muss. Vermutlich 1940 gelingt ihr die Flucht in die USA, wo sie mit ihrer Mutter zusammentrifft und wie diese zunächst in New York lebt. Der Familie Steiner werden nach 1945 nur wenige Gemälde restituiert. Einige davon lässt die Mutter durch K. S. verkaufen, so auch Schieles „Mutter mit zwei Kindern III“ an das Wiener Belvedere. Der nur langsam voranschreitende und nie vollständig abgeschlossene Restitu- tionsvorgang wird noch zu Beginn des 21. Jh.s für Schlagzeilen in der österreichischen Presse sorgen. K. S. überlebt ihren Gatten, der schon 59-jährig nach einem Unfall stirbt. Qu.: Im Österr. Staatsarchiv (Archiv der Republik, Finanzen) befinden sich Dokumente über das Vermögen von Clara Grossi (Nr. 42897) und Jenny Steiner (Nr. 46567). L.: Krispel 2005, Lillie 2004, http.//www.crt-ii.org/, http://kunstrestitution.at/ Steiner Lilly, geb. Hofmann; Malerin und Grafikerin Geb. Wien, 7. 4. 1884 Gest. Paris, Frankreich, 3. 10. 1961 (Fuchs: gestorben 1962 in Wien) LebenspartnerInnen, Kinder: 1904 heiratet sie den Industriellen Hugo Steiner, einen Schul- kollegen von Karl Kraus und seit 1903 Freund und Auftraggeber von Adolf Loos. 1927 übersiedelt das Ehepaar Steiner nach Paris, wo Hugo Steiner Geschäftsführer einer Kniže-Fi- liale wurde. Nach 1945 kehrte Steiner nicht mehr nach Österreich zurück. Ausbildungen: 1899 –1904 Kunstgewerbeschule für Frauen und Mädchen bei Ludwig Micha- lek. Steiner selbst bezeichnet sich als Bildnis- und Landschaftsmalerin sowie Graphikerin. Laufbahn: L. St. widmet sich nach ihrer Ausbildung zur Künstlerin bis zum Alter von 33  Jahren ausschließlich ihrer Rolle als Mutter. Erst danach tritt sie  – dafür umso progres- siver  – an die Öffentlichkeit. Ohne männlichen Protektionismus gelingt ihr sogar, als eine von wenigen Künstlerinnen ihrer Zeit, die Aufnahme in den Hagenbund. Sie zählt heute zu den vergessenen Vertreterinnen des österreichischen Expressionismus in Graphik und Malerei. Ihr Werk ist, obwohl sie zwei ihrer wichtigsten Werke der Österreichischen Galerie Belvedere schenkte, bis heute nicht „museums- würdig“. Ihr Werk wird, wie das der meisten Künstlerinnen, nicht der Öffentlichkeit gezeigt. 1910 erbaute Adolf Loos für das Ehepaar Steiner eine architekturhistorisch bedeutende
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
3, P – Z
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1238
Category
Lexika
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