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Stratil-Sauer | S 3207
wurde Peter Strasser verhaftet und war in verschiedenen Lagern interniert, u. a. in Les Milles,
von wo er schließlich flüchtete. J. B., mittlerweile Mutter einer Tochter (geb. 8. 7. 1939), versteckte
ihren Lebensgefährten. Kurz darauf heirateten sie. Peter Strasser wurde vom Vichy-Regime an
Deutschland ausgeliefert und in einen Rüstungs
betrieb zwangsverpflichtet. 1942 kehrte J. St. nach
Österreich zurück und erwirkte über die Verwandten ihres Mannes dessen Entlassung.
Nach 1945 wurde J. St. ins erste Frauenzentralkomitee der SPÖ gewählt. Sie widmete sich
dem Aufbau der Sozialistischen Jugend Österreichs und organisierte Jugendlager und Schu-
lungen. Die Zeit der Illegalität bezeichnete sie als ihre „schönste Zeit“.
Qu.: DÖW, Sammlung Erzählte Geschichte, Interview 084; DÖW 18882/15; VGA, Lade 24,
Mappe 10 (Strasser Peter und Jenny), Verstorbenensuche: http://www.friedhoefewien.at.
L.: Etzersdorfer/Schafranek 1984, Jenny Strasser 70. In: AZ, 18. 1. 1983, Bund Sozialdemokra-
tischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus
– zum Ableben von Jenny Strasser. Presse-
aussendung 22. 7. 2009: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20090722_OTS0194/
bund-sozial
demokratischer-freiheitskaempfer-und-opfer-des-faschismus-zum-ableben-von-
jenny-strasser)
Christine Kanzler
Stratil-Sauer Lotte (Charlotte), geb. Buchheim; Schriftstellerin und Jugendbuchautorin
Geb. Köthen/Anhalt, Sachsen-Anhalt, Deutschland, 11. 4. 1904
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dr. Gustav Stratil-Sauer (* 1894), Univ. Prof.
Qu.: DB NS.Lit. Graz.
W.: „Kampf um die Wüste“ (1934), „Paulus. Szenen aus seinem Leben“ (1936), „Peer, ein
Schicksal im Orient“ (1938), „Iranisch-ironisches Fahrtenbuch“ (1952), „Die Kinder vom
Hollatal“ (1956)
L.: Binder 1968, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Pich-
ler 1955, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Straus Agi, geb. Agathe Deutsch; Malerin, Illustratorin und Kinderbuchautorin
Geb. Wien, 12. 7. 1926
LebenspartnerInnen, Kinder: A. St. war in 1. Ehe mit Walter Straus verheiratet. Mit ihm hat
sie 3 Töchter, die oft für sie Modell standen und die sie liebevoll ihre Musen nennt.
Ausbildungen: Sie besuchte die Mittelschule in Wien, wo sie bereits antisemtische Anfein-
dungen erleben musste.
Laufbahn: Gemeinsam mit ihrer Familie emigrierte A. St. 1938 über Paris und Rio de Janeiro
nach São Paulo. Zuvor war die Familie zum katholischen Glauben konvertiert, in Brasilien
trat sie aber mit Hilfe des Rabbi Pinkus Fritz wieder dem Judentum bei. A. St. studierte am
berühmten Museo de Arte Malerei, Grafik und Bildhauerei. Kommilitonen waren Gaetano
Miani, Antonio Gomide, Poty, Darel Valença Lins und Zamoisky, deren gemeinsame Suche
nach einem eigenen Stil für A. St. wegweisend war. Ab 1952 vertiefte sie sich in das Schrei-
ben und Illustrieren von Kinderbüchern. Seit Anfang der fünfziger Jahre arbeitete sie als
Malerin in São Paulo und gründete dort 1960 ihre eigene Kunstschule „Agi“, die sie selbst
bis 1962 leitete. In den Jahren 1964 bis 1970 war sie literarisch und als Illustratorin für die
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika