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sammenleben vieler Menschen in Gefangenschaft, die Situation der Kinder im Konzentra-
tionslager sowie die Frage nach einem Ausweg. Einige dieser Gedichte wurden von ihrem
Mann vertont; von der künstlerischen Zusammenarbeit ist allein das Lied „Ein jüdisches Kind“
erhalten: Die Partitur trägt die Aufschrift „Text: Erika T. – Musik: Carlo S.
T.“ und ist mit
„Theresienstadt, 4.XI./1942“ datiert. Besonders beeindruckte Augenzeugen E.
T.s berührende
Rezitation des Gedichtes „Wiegenlied einer jüdischen Mutter“ im Dritten Satz der (verschol-
lenen) „Theresienstädter Symphonie“ von Carlo S. Taube, die der Komponist im April 1942
in einem geheimen Betraum des Lagers erstmals zur Aufführung brachte. Im Sommer 1942
waren auch E.
T.s. Eltern Emil und Elisabeth Steiger sowie ihre Schwester Zita Hofmann
nach Theresienstadt deportiert worden. Während der Vater 1943 im Lager verstarb, wurde E.
T.
drei Tage nach der Deportation von Carlo S. Taube am 4. 10. 1944 gemeinsam mit Mutter und
Schwester in den Transport nach Auschwitz eingereiht. Die drei Frauen starben in der Shoa.
Qu.: Geburtsmatriken von 1913 der IKG Wien; Central Database of Shoa Victim’s Name
(Yad Vashem). ÖStA: AdR, Vermögensverkehrsstelle (Steiger Nr. 44547, Nr. 44548). WStLa,
Lehmann 1908 –1938; Historische Meldeunterlagen Erika Steiger. Staatlich jüdisches Mu-
seum in Prag, Archiv 52/1 Inv. 319a, Sammlung Theresienstadt. Nationalarchiv der Tsche-
chischen Republik, Jüdischer Matrikenfonds (NA/HBMa).
W.: „Theresienstädter Skizzenbuch. Gedanken im Ghetto“ (1943), „Ein jüdisches Kind. Ver-
tont von Carlo Sigmund Taube“ (1942)
Musik: Carlo und Erika Taube: „Ein jüdisches Kind“ in: Terezin/Theresienstadt: Anne Sofie
von Otter, Christian Gerhaher, Bengt Forsberg, Gerold Huber, Daniel Hope, Bebe Risen-
fors, Ib Hausmann, Philip Dukes, Josephine Knight Audio CD (3. August 2007).
L.: Baumgartner 2011, ÖNB 2002, Skochová 1965, Theresienstädter Gedenkbuch 2000,
Theresienstädter Gedenkbuch 2005, Weiss 1968, Wlaschek 1995
Marianne Baumgartner
Tauber Elsa, verh. Schmidt; Schriftstellerin und Journalistin
Geb. Wien, 26. 8. 1884
Gest. nach 1941, vermisst
Herkunft, Verwandtschaften: Bruder: Dr. Robert Tauber (* 1893), Facharzt für Gynäkologie.
Mit ihm veröffentlichte sie 1925 das populärwissenschaftliche Werk „Der Mann“.
Laufbahn: Ab 1907 schriftstellerisch tätig. Redakteurin des „Neuen Wiener Journals“,
schrieb neben Feuilletons auch Märchen. Unternahm zahlreiche Reisen. Sie gehörte als erste
Frau dem Ausschuss des Journalisten- und Schriftstellerverbandes Concordia an. Lebte
1941 in Wien.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied des Schriftstellervereins Concordia, Mitglied der Organisation
der Wiener Presse, Silberne Ehrenmedaille des Roten Kreuzes mit Kriegsdekoration für
ihren freiwilligen Kriegsdienst als Krankenpflegerin.
Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB, Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Zwei unterwegs. Ein Urlausbroman in 30 Tagen“ (1931), „Der Mann. Ein Buch für
Frauen“ (1925), „Lumpenlieschen. Dramatisches Märchen“ (o. J.)
L.: Hecht 2003, Heuer 1988, Bd. 3, ÖNB 2002, Planer 1929, Schmid-Bortenschlager/
Schnedl-Bubenicek 1982
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika