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Teufelsbrucker | T 3273
NS-Zeit, aber auch durch den amerikanischen Liberalismus geprägt war. Ihre Kritik an
der Palästinapolitik Israels ging einher mit strikter Ablehnung des Antisemitismus. Im Fall
Waldheim nahm sie gegen das Verdrängen und Vergessen in der österreichischen Gesell-
schaft Stellung, im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit gehörte sie zu den Initiatoren der
„Plattform gegen Fremdenhass“. Als Universitätslehrerin zeichnete sie sich durch ein beson-
deres persönliches Engagement für die Belange ihrer Studenten, insbesondere Studenten
aus Ländern der Dritten Welt, aus.
L.: Weinzierl 2002, Nachruf von Anton Pelinka. Gesellschaft für politische Aufklärung:
http://gfpa.uibk.ac.at, Wikipedia
Teufelsbrucker Karoline; Stadträtin
Geb. Linz, OÖ, 20. 11. 1906
Tochter eines Konditors. 1938 Heirat.
Nach Besuch der Volks- und Bürgerschule wurde sie als Emailleurin angelernt und war 23
Jahre lang Vorarbeiterin. Zuerst für SD, dann für KPÖ tätig, ab 1955 Sekretärin der Verei-
nigung Kinderland. Stadträtin in Urfahr vom 9. 1. 1947–11. 11.1949 (KPÖ); Referentin für
den Bereich Volksküche.
Qu.: Archiv der Stadt Linz. Tagebuch Urfahr 1945–1955.
L.: Rausch 1968 Karin Nusko
Teuffenbach Ingeborg, Ingeborg Maria, verh. Capra; Schriftstellerin
Geb. Wolfsberg, Kärnten, 1. 10. 1914
Gest. Innsbruck, Tirol 16. 9. 1992
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Baumschul- und Gärtnereibesitzers Johann Bap-
tist Teuffenbach (1864–1924) und seiner Frau Maria, geb. Gluhak; zwei Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1937 in Berchtesgaden/Bayern Heirat mit dem Juristen und
SS-Offizier Dr. Heinrich Capra; Kinder: Fritjof (geb. 1. 2. 1939) und Bernd.
Freundschaften: Odilo Globocnik, Christine Lavant.
Ausbildungen: Vorbereitungsklasse der Lehrerbildungsanstalt Klagenfurt, danach Ausbil-
dung zur Kindergärtnerin in Wien.
Laufbahn: Nach kurzer Hospitantenzeit Rückkehr nach Kärnten, um der Mutter, die seit
dem Tod des Vaters, 1924, den Gärtnereibetrieb führte, zu helfen, übte den erlernten Be-
ruf nie aus. Familie engagierte sich früh für den Nationalsozialismus, in den 1930er Jah-
ren (Parteiverbot in Österreich) Kulturreferentin des Bundes Deutscher Mädel (BDM) im
Gau Kärnten. In Berchtesgaden/Bayern 1937 Heirat mit dem österreichischen Juristen und
SS-Offizier Heinrich Capra, der im SS-Hauptamt Berlin eine Stelle bekleidete. (Die Heirat
fand vermutlich deshalb in Bayern statt, weil der Bräutigam wegen NS-Betätigung nach
Deutschland geflüchtet war und bei der Einreise verhaftet worden wäre). Übersiedlung nach
Berlin, nach dem „Anschluss“ in Wien, wo Heinrich Capra als politischer Referent in der
Gauleitung agierte, ab ca. 1939/40 bei der Semperit A. G.
Bereits in der BDM-Zeit war eine große Anzahl politischer Gedichte entstanden, die empha-
tische Schilderung von NS-Gedankengut sicherte der Autorin einen hohen Stellenwert im
Literaturbetrieb. Sie war, vor allem in Wien, sehr erfolgreich: zahlreiche Lesungen im Rund-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika