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Umlauf-Lamatsch | U 3359
die intrigante Frau Kaiser in der Wiener TV-Serie „Kaisermühlen-Blues“. Auch als Büh-
nenschauspielerin im Wiener Schauspielhaus und an der Wiener Volksoper war sie erfolg-
reich. Sie drehte auch zahlreiche Dokumentarfilme. Zuletzt lebte sie in Fidschi. Sie starb in
einem Motel in der Stadt Rotorua in Neuseeland an einer Vergiftung mit Schwefelwasser-
stoff, der von einem unterirdischen Vulkan stammte.
L.: ÖBL (unpubl.), Wikipedia
Umlauf-Lamatsch Anneliese, Ps. Berta Hoffmann; Anna-Louise Bertha Ferdinande Edle
von Waffenstein, verh. Umlauf; Kinder- und Jugendbuchautorin
Geb. Schloss Hermsdorf/Dresden, Deutsches Reich (Deutschland), 6. 3. 1895
Gest. Wien, 18. 3. 1962
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Lamatsch Edler von Waffenstein, österreichischer
Offizier; Mutter: Berta Hoffmann.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete am 14. 5. 1921 Robert Umlauf, Privatangestellter
(geb. 5. 2. 1898); Töchter: Annelies, geb. 1922, und Ellen (Eleonora) Umlauf, Schauspielerin
und Tänzerin, (17. 8. 1931–28. 2. 2000).
Ausbildungen: A. U.-L. besuchte die Volksschule teilweise in Przemyśl, teils in Wien, die
höhere Töchterschule in Sarajewo und das Lehrerinnenseminar im k. k. Zivil-Mädchenpen-
sionat in Wien. Legte 1914 die Matura ab.
Laufbahn: Sie unterrichtete ab 1915 an einer Wiener Volksschule, begann 1920 mit dem
Schreiben von Kinderbüchern. 1923 bis 1945 war sie Lehrerin am Pädagogischen Institut
in Wien. Neben ihrer regen schriftstellerischen Tätigkeit hielt sie Märchenvorträge an der
Wiener Urania. 1942 unternahm sie eine Studienreise durch das Generalgouvernment und
veröffentlichte daraufhin die antirussische Propagandaschrift „Mutterschicksal in der UdSSR“
unter dem Mädchennamen ihrer Mutter. Ihr späteres Wirken war durch ihre aktive Tätig-
keit während des 2. Weltkrieges nicht eingeschränkt. In Briefen rechtfertigte sie sich, dass
sie gezwungen worden wäre, Propaganda zu betreiben und dass sie auch unter den Natio-
nalsozialisten Schwierigkeiten gehabt hätte, da sie kein Parteimitglied gewesen sei. Warum
sie nicht Widerstand geleistet hat, begründet sie in einem Brief: „Ich war von meinem Vater,
der österreichischer General war, zu unbedingtem Gehorsam den Vorgesetzten gegenüber
erzogen worden.“ Sie setzte ihre rege schriftstellerische Tätigkeit nach dem 2. Weltkrieg fort
und hielt u. a. 1951 Lesungen für Kinder in den Städtischen Büchereien.
Ausz.: 1960 erhielt sie den Professorentitel.
Qu.: Karin Gradwohl-Schlacher: Anna-Louise Lamatsch. DB NS-Lit. Graz; Sammlung
von Handschriften und alten Drucken, ÖNB, Wien.
W. u. a.: „Wiener Märchen“ (1920), „Mein erstes Geschichtenbuch. Erzählungen, Märchen
und Gedichte“ (1927), „In der Heimat der Blumen“ (1931), „Die Schneemänner“ (1931), „Der
kleine Peter in der Katzenstadt“ (1933), „Die Steinzwerge und ihre schwarze Stadt“ (1935,
1950 unter dem Titel „Die Steinzwerge“), „Putzi, das Teufelchen“ (1936), „Gucki das Eich-
kätzchen und sein Wald“ (1938), „Pampf, der Kartoffelkäfer“ (1943), „Ein Kinder-Festspiel zur
Geburtstagsfeier unseres Führers und ein Märchen zur Maifeier“ (1939), „Hannerl in der Pilz-
stadt“ (1941), „unter dem Pseudonym Berta Hoffmann: Mutterschicksal in der UdSSR“ (1941),
„Die Speckflöte“ (1947), „Aus meinen sieben Leben“ (1950), „Hand in Hand ins Friedensland“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika