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tischen Betriebszelle und führte erfolgreich Lohnkämpfe. Von 1930 bis 1933 gehörte sie der
Gewerkschaft der Schuh- und Lederarbeiter an. Im August 1931 reiste sie in die Sowjet-
union, wo sie in einem Moskauer Schuhbetrieb beschäftigt war und die Internationale Le-
nin-Schule besuchte. Im Herbst 1932 kehrte sie nach Österreich zurück und wurde nach der
Internierung ihres Lebensgefährten Leo Gabler (1908–1944, hingerichtet) im Anhaltelager
Wöllersdorf Mitglied des Zentralkomitees des KJV. Nach dem Verbot der Kommunisti-
schen Partei und des Jugendverbandes arbeitete sie in der Illegalität weiter. Im September/
Oktober 1935 war sie Delegierte zum 6. Kongress der Kommunistischen Jugendinternatio-
nale in Moskau. Inzwischen Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ, wurde sie im März
1937 verhaftet und zu einer mehrmonatigen Arreststrafe verurteilt. Nach der Annexion Ös-
terreichs an das Deutsche Reich wurde sie im April 1938 erneut verhaftet und verbrachte
vier Monate in Schutzhaft. Da sie von der Partei als besonders gefährdet eingeschätzt wurde,
wurde sie von ihren Funktionen entbunden. Im Mai 1939 emigrierte sie nach Belgien, wo sie
als Hausgehilfin arbeitete. 1940 wurde sie als Ausländerin von den belgischen Behörden in-
terniert, konnte aber aus dem Lager flüchten und kehrte nach Österreich zurück. Sie nahm
eine Beschäftigung als Hilfsarbeiterin in der Druckerei „Vorwärts“ an. Ab Herbst 1940 ge-
hörte sie dem dritten Zentralkomitee der KPÖ nach dem „Anschluss“ an. Infolge der Infil-
tration der kommunistischen Leitungsgremien mit V-Leuten der Gestapo wurde H. U. am
17. Juni 1941 verhaftet und gegen sie ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat
eingeleitet. Gemeinsam mit Alfons Peschke, Friedrich Nesvadba, Wladimir Zoul und Franz
Tesarik wurde sie vom Volksgerichtshof zum Tod sowie zum Verlust ihrer bürgerlichen Eh-
renrechte verurteilt. Am 17. Mai 1943 wurde das Urteil vollstreckt. An H. U. erinnert unter
anderem eine Gedenktafel mit den Namen von Hingerichteten im Wiener Landesgericht.
In ihrem Heimatbezirk Wien-Hietzing ist eine Gasse nach ihr benannt.
Qu.: DÖW 4.159, 19.793/131.
L.: Alfred Klahr Gesellschaft 1997, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1998, Fein 1975,
Kommunistische Partei Österreichs o.J., Hedy Urach. In: Kraßnitzer, Michael: Widerstand
in Hietzing. Freiheitskampf 1934 –1938 und 1938–1945 am Beispiel eines Wiener Bezirks.
Ein Projekt der Volkshochschule Hietzing, Wien 2004, S. 105–113, Podgornik 1980, Tidl
1980
Christine Kanzler
Uragiso
1./2. Jh.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Salzburg (Noricum).
U., die Tochter des Tessillus, lässt sich und ihrem verstorbenen Mann Cavecius ein Grab
errichten. Beide sind Einheimische ohne römisches Bürgerrecht.
Qu.: Grabstein aus Kuchl (CIL III 1436828), heute im dortigen Museum.
L.: Heger 1974, Klose/Silber 1929
Theresia Pantzer
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika