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Ursel | U 3371
einer Bekannten in Kärnten in Pension geben, denn die Sorge für kleinere Kinder hätte sie
in der Ausübung ihres Amtes behindert. Außerdem konnte sie – wie alle Fräuleinhofmeis-
terinnen
– in der Hofburg nur ein Zimmer beanspruchen, verfügte also nicht über genügend
Räumlichkeiten zur Unterbringung ihrer Kinder. Nach der Geburt des ersten Kindes der
Kaiserin Eleonora Gonzaga d. J. (1630 –1686) im Jahr 1654 wechselte A. B. v. U. dann noch
einmal den Hofstaat und wurde Obersthofmeisterin der kaiserlichen Prinzessinnen. Als
solche erscheint sie verschiedentlich in Beschreibungen etwa der Taufen der Kinder. Nach
ihrem Abschied aus dem Amt erhielt sie ein Gnadengeld in Höhe von 15.000 Gulden
zugesprochen, was ebenso wie der Amtswechsel im Jahr 1654 auf eine umsichtige und ver-
lässliche Amtsführung hindeutet.
L.: Keller 2005, Mayrhofen o. J., Siebmacher 1919, Zedler 1737 Katrin Keller
Ursel; Närrin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Mitglied im Hofstaat der Bianca Maria Sforza (†1510).
Laufbahn: U. lebte am Hof der Bianca Maria Sforza, der zweiten Frau Kaiser Maximilians
I.
(reg. 1486 –1519, seit 1508 Kaiser), die vornehmlich in Innsbruck residierte. Sie gehörte
bereits dem Hofstaat Katharinas von Sachsen († 1524), Witwe nach Herzog Siegmund von
Österreich-Tirol (reg. 1446 –1490; † 1496) an und sollte laut Anordnung Maximilians vom
18. April 1498 zunächst in einem Spital versorgt werden, ist aber dann in den Hofstaat
Biancas übernommen worden. In Tafelaufstellungen von 1501 ist U. zusammen mit einer
anderen Närrin Elß (Elsa) genannt, die allerdings 1502 aus Spargründen entlassen wurde.
Anlässlich der Neuordnung des Hofstaates nach dem Tod Biancas (1511) kam U. in die
Obhut der Frau des Innsbrucker Marschalls Paul von Liechtenstein (1490 –1513), Barbara
von Schroffenstein († 1513). Der Anordnung gemäß, sollte sie keinesfalls in andere Hände
kommen. Was nach dem Tod von Barbara von Schroffenstein mit ihr geschah, ist nicht
bekannt. Im Hofstaatsverzeichnis von 1518 wird sie wieder angeführt. Sie sollte entlassen
werden. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
L.: Gatt 1943, Hochrinner 1966, Voigts 1844, Weiss 2010 Ingrid Roitner
Ursina
Anfang 6. Jh. n. Chr.
Der Name erscheint in einem Feld des berühmten Mosaikfußbodens von Teurnia (Tibur-
nia), der letzten Hauptstadt der römischen Provinz Noricum (heute St. Peter im Holz in der
Nähe von Spittal a. d. Drau/Kärnten).
Das Mosaik befindet sich im Seitenschiff einer Kirche, die über einem Märtyrergrab errich-
tet ist. Es besteht aus 12 Bildquadraten mit stark symbolischem Inhalt und wirkt wie ein
Teppich, der aus dem Laienraum auf den Altar zuführt. Eines der Quadrate enthält die Na-
men des Stifterpaares: URS(IN)US und URSINA. Die Inschrift besagt auch, dass die bei-
den diesen kostbaren Boden aufgrund eines Gelübdes haben legen lassen. Wahrscheinlich
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika