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Walderdorff | W 3441
Baltimore-Washington Psychoanalytic Institute; Seminarleiterin an mehreren psychoana-
lytischen Instituten, u. a. 1950 bis 1954 am Seminar des Institutes of the Philadelphia Assn.
Unterricht am Beth Israel Hospital (Kinderpsychiatrie) in Boston; 1961 Gründungsmit-
glied der Association for Child Analysis in Michigan, Mitarbeit am Aufbau des psychoana-
lytischen Ausbildungsinstituts in Miami (Florida).
W.: „Analyse eines Falles von Pavor Nocturnus. In: Zeitschrift für psychoanalytische Päd-
agogik 9“ (1935, als Buchveröffentlichung im Internationalen Psychoanalytischen Verlag,
Wien 1935), „Discussion of ‚Freud Anna‚ Problems of technique in adult analysis‘. In: Bul-
letin of the Philadelphia Association of Psychoanalysis 4“ (1954)
L.: ÖNB 2002, Feikes 1999, Kerbl 1992, Mühlleitner 1992, Mühlleitner 2002
Walderdorff Harriet Daisy Gräfin von, geb. Adams; Hotelbesitzerin und Schauspielerin
Geb. Wien, 30. 1. 1905
Gest. Salzburg, 29. 1. 1999
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: John Quincy Adams (1873–1933), US-amerikanisch-
stämmiger Maler, international hochbekannt und befreundet mit dem Maler James McNeill
Whistler. Lebte und arbeitete vor allem in Wien, Urenkel des gleichnamigen 6. US-ame-
rikanischen Präsidenten; Mutter: Stefanie Sobotka (1881–1952), später wiederverheiratete
von Gutmann, jüdischen Glaubens, war gezwungen 1939 nach Belgien zu flüchten, wo sie
sich während der Dauer des Krieges auf einem Dachboden versteckte, nach dem Krieg lebte
sie kurzzeitig im Hotel der Tochter; eine Schwester: Gladys Adams.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Emanuel Graf von Walderdorff (1897–1969).
Sohn: Johannes (* 1936), Diplom-Volkswirt, Manager des elterlichen Hotels Goldener
Hirsch und Ehrenkonsul von Malta.
Laufbahn: Trat 1926/27 am Intimen Theater Nürnberg, 1927/28 am Stadttheater Bielitz,
1928/29 am Schauspielhaus und Wilhelmatheater Stuttgart auf. Ab 1929 in Berlin. 1929
bis 1931 am Berliner Theater/Künstlertheater, 1931/32 am Lessingtheater. Ab 1932 be-
fand sie sich nicht mehr im festen Theaterengagement, war jedoch möglicherweise beim
Film beschäftigt. 1938 wurde sie aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen, mit dem Ver-
weis „vermutlich nicht arisch“. 1939 kaufte das Ehepaar Walderdorff das Hotel Goldener
Hirsch in Salzburg, das heute UNESCO-Welterbe ist. Sie musste allerdings das Ende
des Krieges abwarten und konnte es erst ab seiner Eröffnung am 28. 4. 1948 führen. Sie
hatte es in ihrem Sinn als ein intimes Landhotel renovieren lassen. Der von ihr kreierte
Landhausstil, hatte von da an Vorbildwirkung. Das Hotel wurde sogar von US-Präsident
Richard Nixon in einem Brief gelobt, mit besten Grüßen an Gräfin Walderdorff. Nach
dem Tod ihres Mannes, wurde das Hotel Goldener Hirsch verkauft, jedoch vom Sohn
Johannes bis 2003 weitergeführt. H. W. war durch ihr Hotel und die Salzburger Festspiele
mit vielen berühmten Persönlichkeiten bekannt. Mit Herbert von Karajan verband sie
eine Freundschaft.
Verkehrsflächenbenennung: Nach H. W. wurde der Harriet-Walderdorff-Weg benannt, eine
Straße im Salzburger Landschaftsraum Gaisberg.
W.: „Der Goldene Hirsch. Harriet Walderdorff erzählt.“ (1986)
L.: Ellmauer/Thumser 2004, Trapp/Mittenzwei 1999, www.askart.com, Wikipedia
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika