Page - 3453 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Image of the Page - 3453 -
Text of the Page - 3453 -
Wambrechtsamer | W 3453
38“ (1939), „Kernzertrümmerung durch Höhenstrahlung in der photographischen Emul-
sion. In: S.-Ber. ÖAW (IIa) 149“ (1940 =Habil.), „Höhenstrahlung und Atomkernbau.
In: Öster reichische Chemikerzeitung 40“ (1940), „Zusammenfassender Bericht über die
Wirkung des Pinakryptolgelbs auf die photographische Schicht. Photogr. Korrespondenz
77“ (1941), „Gem. mit Wildham A.: Über die kurzen Bahnspuren in photographischen
Schichten. In: S.-Ber. ÖAW (IIa) 152“ (1943)
L.: Bischof 1998, Bischof 1999, Bischof 2002
Wambrechtsamer Anna, auch Ana, Wambrechtsammer; Schriftstellerin
Geb. Planina bei Cilli, Stmk. (Planina pri Sevnici bei Celje, Slowenien), 4. 7. 1897
Gest. Graz, Stmk. 4. 8. 1933
Herkunft, Verwandschaften: Ihr Vater, Friedrich Wambrechtsamer, war Kaufmann, ihre
Mutter, Maria Rožanc, eine Postbeamtin.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe mit Hans Sigmundt, Postbeamter; 2. Ehe mit Johann
Buchenauer, Journalist.
Ausbildungen: A. W. wurde 1897 im heutigen Slowenien, unweit von Celje/Cilli geboren.
Mit sechs Jahren kam sie in die Volksschule in Planina, mit elf musste sie in die Bürger-
schule nach Celje/Cilli, wo sie das erste Mal mit den Spannungen zwischen slowenisch-
und deutschsprachigen Mitschülern und Mitbürgern konfrontiert wurde. Ihr Leben lang
versuchte sie, diese Spannungen zu mindern und das friedliche Miteinander der beiden
Volksgruppen zu fördern. Als sie zwölf Jahre alt war, übersiedelte sie mit ihren Eltern nach
Studenci bei Maribor/Marburg an der Drau. Sie kehrte nur noch in den Ferien nach Plani-
na zurück. In dieser Zeit entstanden ihre ersten literarischen Versuche. Mit vierzehn endete
die Bürgerschule; A. W. schrieb sich in die Lehrerbildungsanstalt ein, erkrankte jedoch nach
zwei Jahren (1913) an einer Lungenentzündung und musste ihre Schulzeit beenden.
Laufbahn: Schon in der Volksschulzeit hatte A. W. sich Rosa Adamus, die ehemalige Leite-
rin einer privaten Mädchen-Ausbildungsanstalt in Wien, zu Vorbild und Freundin gewählt,
die sie mit Märchen und Mythen, Sprichwörtern und Volksbräuchen zum Interesse an Li-
teratur und Geschichte führte.
Nach dem Tod des Vaters 1914 – sie war 17 Jahre alt – war sie gezwungen, die Laufbahn
einer Postbeamtin einzuschlagen, ein Beruf, den sie nie lieben lernte und der sie ihrer Mei-
nung nach nur davon abhielt, Schriftstellerin zu werden. Als A. W. 21 Jahre alt war, brach
die alte europäische Weltordnung zusammen; am 8. Dezember 1919 fand sie sich mit ihrer
Mutter und zwei Koffern in St. Lambrecht in der Obersteiermark wieder und stand vor ei-
nem völligen Neuanfang. Die reichhaltige Stiftsbibliothek in St.
Lambrecht ermöglichte ihr
die ersten historischen Studien. Sie lernte Wien kennen. Sie zog nach Graz. Immer noch ar-
beitete sie daneben bei der Post, diesmal in Frauental an der Laßnitz bei Deutschlandsberg.
A. W. suchte nach Möglichkeiten, sich stärker der Schriftstellerei zu widmen. Sie glaubte,
diese im Hafen der Ehe zu finden. Im Sommer 1922 heiratete sie den um 20 Jahre älteren
Postbeamten Hans Sigmundt. Ohne Zweifel hatte sie ihren Mann anfänglich geliebt; die
Hoffnungen, die beide in die Ehe gesetzt hatten, zerrannen jedoch bald wieder. Schließlich
wurde A. W.s Wunsch nach Lösung dieser Bindung so stark, dass sie im Scheidungsverfah-
ren 1924 alle Schuld auf sich nahm.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika