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Weinmayr | W 3493
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Katholisch-konservatives Lager, DÖW, Datenbank
VGH, DÖW. Nachlass Dipl.Ing. Fritz Lange, Wien.
L.: Brauneis 1984 Christine Kanzler
Weinmayr Franziska, verh. Wimmer; Buchdruckerin
Geb. ?
Gest. ?
F. war mit dem Linzer Drucker Johann Weinmayr verheiratet, der 1826 den Druckerei-
betrieb des Linzers Schlesinger kaufte. Als er 1840 starb, hinterließ er seiner Witwe nur
Schulden, doch sie führte das Geschäft weiter – zunächst allein; 1842 heiratete sie den Lin-
zer Drucker Josef Wimmer. Durstmüller berichtet dies bezeichnenderweise so: „Die Witwe
Franziska Weinmayr aber tat, was von einer klugen Geschäftsfrau füglich (sic!) erwartet
werden darf, und zwar mit durchschlagendem Erfolg: Sie heiratete 1842 einen tüchtigen
Fachmann, Josef Wimmer, der mit einer Barschaft von 5 Gulden in das auf 28.000 Gulden
verschuldete Geschäft eingetreten sein soll … Nach dem Tod der Prinzipalen-Gattin schloß
er 1845 eine lukrative zweite Ehe …“
L.: Durstmüller 1982
Weinreb Hermine, geb. Herzfelder; Pädagogin
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 31. 12. 1863
Gest. Wien, 20. 10. 1922
Herkunft, Verwandtschaften: H. W. wird in einer assimilierten, jüdischen bürgerlichen Fa-
milie als Tochter eines Ölerzeugers und einer Haushälterin in Brünn geboren und wird den
bürgerlichen Standards nach erzogen.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Philipp Weinreb († 1897); Tochter: Johanna (Han-
si) Weinreb (*1892 Wien), Illustratorin; Sohn: Franz Weinreb (Frank Vanry) (*1893 Wien).
Ausbildungen: Ein reguläres Studium oder eine Berufsausbildung wird ihr vom Elternhaus
verboten, sie erhält jedoch privaten Sprachunterricht und spricht schließlich fließend Fran-
zösisch, Englisch, Italienisch und ein wenig Tschechisch. Ihrer Affinität zur Literatur dieser
Sprachen und den Naturwissenschaften (besonders Botanik) kann sie sich nur autodidaktisch
widmen.
Laufbahn: Nach dem Tod ihres Mannes 1897, gerät sie mit ihren Kindern in finanzielle
Schwierigkeiten, woraufhin ihre Familie ihr eine Rente gewährt. Allerdings nur unter der
Bedingung, dass sie keinen Gewerbeberuf ausübt. Somit kann sie sich ihren Wunsch Lehre-
rin zu werden, nicht erfüllen. Sie findet aber die Möglichkeit ehrenamtlich bei den Kinder-
freunden tätig zu sein.
Im Rahmen der Kinderfreunde gründet sie 1915 die Tageserholungsstätte auf dem Schaf-
berg im 17. Wiener Gemeindebezirk, wo sie als deren Leiterin erstmals ihre Theorie einer
demokratischen Kindergemeinschaft zu verwirklichen versuchte. In ihrer Erziehungsarbeit
verfolgt H. W. reformpädagogische und sozialistische Ideale. Zuwendung und Liebe sollen
den Kindern aus dem Arbeitermilieu zukommen. Zugleich gilt das Ideal der gewaltfreien,
eigenverantwortlichen und demokratischen Gemeinschaftlichkeit. „Bildungsorientierte Le-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika