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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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Wexberg | W 3527 wo sie eine rege Kulturpropaganda für Österreich entfaltete. Zur Zeit des Zweiten Welt- kriegs war sie bemüht, darauf hinzuweisen, dass Österreich nichts mit den Handlungen der deutschen Besatzungsmacht zu tun habe. Sie errichtete eine eigene Abendhochschule, an der sie auch unterrichtete, förderte die österreichische Literatur (u. a. Christine Lavant) und Aufführungen von österreichischen Schriftstellern. Sie hielt zahlreiche Vorträge über österreichische Kultur sowie Literatur, gestaltete zu diesen Themen auch Radiosendungen im dänischen Rundfunk und leitete Aktionen zugunsten behinderter Kinder. 1948 Filmrolle in „Wiener Melodien“. Sie veröffentlichte acht Bücher auf Dänisch und zwei auf Deutsch. Ausz.: U. a. Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, Goldenes und Silber- nes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Qu.: ÖLA/ÖNB. L.: Dürhammer/Hemecker 1999, Trapp/Mittenzwei 1999, http://www.onb.ac.at/sammlun- gen/litarchiv/ Wexberg Edith, geb. Rosenblüth; Sekretärin und Widerstandskämpferin Geb. Pforzheim, Deutschland, 15. 12. 1919 Gest. Wien, 1. 11. 1974 E. W., geboren in Pforzheim in Deutschland, war ausgebildete Sekretärin. Die von den Na- tionalsozialisten als Jüdin klassifizierte E. W. lebte in Frankreich im Exil und war dort in der französischen Widerstandsbewegung aktiv. Ihre Tätigkeit in der „Travail Allmande“ bestand darin, Soldaten der deutschen Wehrmacht zum Widerstand bzw. zur Desertion zu bewegen. Am 25. Oktober 1940 wurde die österreichische Staatsbürgerin wegen Hochverrats verhaf- tet und kam zunächst für 23 Monate ins Internierungslager Gurs am Fuße der Pyrenäen. Im September 1942 wurde die zu diesem Zeitpunkt 22-Jährige freigelassen, jedoch zwei Jahre später, am 4. Juli 1944, erneut festgenommen, diesmal in Wien, wohin sie zuvor getarnt als französische Arbeiterin zurückkehrte. Nach vier Monaten Haft im Polizeigefängnis Rossauer Lände wurde E. W. ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Zuge der Auflösung von Auschwitz-Birkenau wurde E. W. am 19. Jänner 1945 auf den Todesmarsch Richtung Ravensbrück geschickt. Dort sollte sie  – sowie auch die beiden Österreicherinnen Gerty Schindel und Antonia Lehr  – hingerichtet werden. Nur Dank der Solidarität der Mithäftlinge und der illegalen Widerstandsorganisation in Ravensbrück konnten die drei Frauen  – und somit auch E. W.  – vor dem Zugriff der SS geschützt werden. Es gelang, E. W. bis zum April zu verstecken und mit Hilfe des schwedischen Roten Kreuzes im Rahmen der Aktion Bernadotte aus dem Konzentrationslager zu schmuggeln. Danach kehrte die junge Frau von Schweden nach Wien zurück, lebte in späteren Jahren im 17. Wiener Gemeindebezirk und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Schneiderin. Sie war bis zu ihrem plötzlichen Tod im Jahr 1974 stets in der österreichischen Lagergemein- schaft Ravensbrück (ÖLGR) aktiv. Im Mitteilungsblatt der ÖLGR heißt es im Nachruf auf E. W.: „Nur wenige aber wussten, daß in dieser schlichten, bescheidenen und eher zu- rückgezogenen Edith ein großer Held [sic!] des Österreichischen Widerstands verborgen war. Unter den schwersten Bedingungen leistete sie in Frankreich Zersetzungsarbeit bei den österreichischen Soldaten der deutschen Armee. Als sie verhaftet wurde, wusste die Gestapo sehr wohl, welch ein gefährlicher Gegner des Nazi-Faschismus diese kleine zarte Frau war.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
3, P – Z
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1238
Category
Lexika
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