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sehen von ihrer Schwester Anna Magdalena die angeblich insgesamt sieben Schwestern und
zwei Brüder von M. A. J. sind, die ihrem Beispiel folgend, ein Leben im geistlichen Stand
wählten, wie es in der auf sie gehaltenen Trauerrede heißt.
Laufbahn: Bevor M. A. J. am 3. Mai 1744 noch nicht 16-jährig ins Kloster auf dem Nonn-
berg in Salzburg eintrat und dort am 12. September 1745 die Gelübde abgelegte hatte, wur-
de sie bei den „Englischen Fräulein“ in Meran erzogen. Im Kloster in Salzburg nahm sie den
Namen Maria Scholastika Augustina an. Am 3. April 1766 wurde sie zur Äbtissin gewählt.
Aufgrund der finanziellen Lage des Stiftes war in ihrer Amtszeit an Baumaßnahmen nicht
zu denken, doch war sie darum bemüht, die Gebäude in einem guten Zustand zu halten;
auch für die Ausschmückung der Kirche trug sie Sorge. Verdient machte sie sich um die
Biblio thek. Sie beauftragte den Benediktiner Pater Karl Klocker, den späteren und letzten
Abt von Benediktbeuern (amt. 1796 –1803; † 1805), seinem Heimatkloster, als er in Salz-
burg an der Universität seit 1774 Rechtswissenschaft studierte und sich am Nonnberg als
„Suppenstudent“ verdingte und bis 1777 als Kaplan dort tätig war, 1777 mit der Aufgabe,
den Buch- und Handschriftenbestand zu ordnen. Zu diesem Zweck wurde es ihm gestat-
tet, mehrere Wochen im Bibliotheksraum innerhalb der Klausur zu arbeiten. Karl Klocker
bewirkte auch eine Änderung der Gottesdienstordnung am Nonnberg, damit die Studen-
ten weniger vom Besuch der Kollegien abgehalten wurden. In dieser Zeit dezidierte er M.
Sch. zu ihrem Geburtstag die „Missa Sanctae Erintrudis“, die der „Churfürstliche Kammer-
kompositeur“ des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern (reg. 1745–1777), Joseph
Willibald Michl (1745–1816), komponiert hatte. Die zeitlebens kränkelnde Frau starb am
22. Juni 1783 im Alter von 55 Jahren. Als Äbtissin folgte ihr die Schwester ihrer Schwägerin
Antonia von Eiselsberg (amt. 1783–1813) nach. Ihr war die gedruckte Trauer rede von Sim-
pert Schwarzhu(e)ber († 1795), der seit 1757 als Lehrer und von 1765 bis 1793 als Professor
an der theologischen Fakultät in Salzburg lehrte und während seiner Professur zeitweise
auch das Amt eines Bibliothekars und Sekretärs der Hochschule wahrnahm, gewidmet.
Qu.: Trauerrede auf die […] Frau Maria Scholastika Augustina, gebohrne Gräfinn von
Wicka &c. &c. des uralten Hochadelichen Benediktiner-Frauenstiftes am Nonnberg zu
Salzburg weiland würdigste Abtissinn &c. &c.: Bey Hochderselben Beerdigung in der Stifts-
kirche allda den 27 Brachmonates 1783 gehalten, und […] Frau Maria Antonia Theresia, ge-
bohrnen Freyinn von Eyselsberg &c. &c. würdigst neuerwählten Abtissinn zum devotesten
Glückwunsche gewiedmet von P. Simpert Schwarzhueber, Salzburg [1783].
L.: Esterl 1841, Granichstaedten-Czerva 1954, Kohler 2013, Peleman 1961, Rais 1976, Reich-
lin von Meldegg 1953, Schmidt-Sommer/Bolschwing 2002, Schwemmer 2010, Winhard 1995
Ingrid Roitner
Wickenburg-Almasy Wilhelmine Gräfin; Schriftstellerin
Geb. Ofen, Ungarn (Budapest), 8. 4. 1845
Gest. Gries bei Bozen, Südtirol, Italien, 22. 1. 1890
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Moritz Graf v. Almasy, Präsident der ungarischen Hof-
kammer und Geheimrat.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1867 Heirat mit Graf Albrecht Wickenburg (1839 –1911), Ju-
rist, Poet und Übersetzer. Sohn: Robert (1874–1927).
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika