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Sohn aus dieser Ehe Luitold; in zweiter Ehe verheiratet mit Otakar, 1048 Graf im Chiemgau,
Markgraf von Steier (1050/55-1075); Kinder: Markgraf Adalbero von Steier (reg. 1075 − vor
1082); Markgraf Otakar II. von Steier (reg. 1082 – 1122), verheiratet mit Elisabeth, Tochter
Markgraf Leopolds II. von Österreich (reg. 1075 –1082; 1084 – 1095), († um 1105).
Laufbahn: Es wird mit guten Gründen vermutet, dass W. eine Tochter Adalberos von Ep-
penstein war, wenngleich sich dies nicht quellenmäßig belegen lässt. Als Indizien gelten,
dass W.s und Otakars ältester Sohn nicht den Namen seines Vaters, sondern den seines
mutmaßlichen Großvaters sowie, dass der letzte der Eppensteiner, Herzog Heinrich III.
von Kärnten (reg. 1090 –1122), W.s und Otakars zweiten Sohn, den Markgrafen Otakar II.
von Steier zu seinem Erben eingesetzt hat. Durch ihre Mutter Beatrix war W. mit Kaiserin
Gisela († 1043), der Frau Kaiser Konrads II. (reg. 1024 –1039) verwandt; Gisela war ihre
Tante. In erster Ehe könnte sie mit einem der „Wilhelme und Luitolde“ verheiratet gewesen
sein und die für den Erbfall zum Tragen kommende verwandtschaftliche Verbindung der
Gründer von Traunkirchen zu den Otakaren hergestellt haben.
Traunkirchen fühlten sich die Otakare bis zu ihrem Aussterben sehr verbunden, sie übten
die Vogtei für dieses Kloster aus, und in der Familientradition sahen sie es als die Gründung
ihrer Familie an. Aus der vermuteten Ehe mit einem der „Wilhelme und Luitolde“ dürfte
der Sohn Luitold hervorgegangen sein, der in der Traunkirchener Haustradition heiligmä-
ßige Verehrung erfuhr.
L.: Amon 1981, Amon 1986, Amon 2002, Dopsch 1980, Dopsch/Brunner/Weltin 1999,
Gänser 1992/1994, Klaar 1966, Krah 2005, Wolfram 2000
Ingrid Roitner
Willig Edith; Rechtsanwältin und Sozialfürsorgerin
Geb. Wien, 9. 8. 1905
Gest. New York City, N. Y., USA, 15. 4. 1996
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Oskar Willig (* 14. 7. 1860), Geschäftsleiter, Mutter:
Bertha, geb. Hermann (* 21. 3. 1880 Kalocsa, Ungarn), Schneiderin. Die Eltern wurden
am 17. 8. 1942 aus Wien nach Maly Trostinec deportiert und dort bei ihrer Ankunft am
21. 8. 1942 ermordet.
Ausbildungen: Das Jusstudium wurde an der Universität Wien erst 1919 nach der Republik-
gründung für Frauen geöffnet. Somit zählte E. W. zur ersten Generation Frauen, die gleich
nach erfolgter Reifeprüfung diese Ausbildung wählen konnten. 1. Staatsprüfung 27. 4. 1926,
2. Staatprüfung 3. 7. 1928, 3. Staatsprüfung 8. 11. 1928, Promotion zum Dr. iur. in Wien
18. 12. 1928. Anschließend trat sie die Gerichtspraxis an, wo sie länger als das vorgeschriebe-
ne Jahr tätig war, vielleicht auch, da ihr weiterer beruflicher Weg nicht vorgezeichnet war. Im
Gegensatz zu den meisten ihrer Kolleginnen stammte E. W. nämlich nicht aus einer Rechts-
anwaltsfamilie und hatte daher auch nicht die Möglichkeit, in der Kanzlei des Vaters oder
eines anderen Verwandten unterzukommen. Somit war es für sie noch schwieriger als für
die anderen Juristinnen der ersten Generation, einen Ausbildungsplatz zu finden, nachdem
sie sich für die Laufbahn einer Rechtsanwältin entschieden hatte, war man doch in den we-
nigsten Kanzleien bereit, Frauen in gehobener Stellung zu beschäftigen. Schließlich gelang
es ihr, die erforderlichen Praxiszeiten zu erwerben: Von 18. 8. –30. 9. 1930 bei Dr. Berthold
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika