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Windbrechtinger3554
Windbrechtinger Traude, geb. Ketterer; Architektin
Geb. Graz, Stmk., 30. 11. 1922
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Wolfgang Windbrechtinger (* 1922), Archi-
tekt.
Ausbildungen: Studierte 1943 – 46 an der Akademie der bildenden Künste in München.
Laufbahn: 1946 –50 Assistentin an der Technischen Hochschule in Graz. 1956 – 94 frei-
schaffende Architektin in Wien in Zusammenarbeit mit ihrem Mann (u. a. Volksheim
Kapfenberg 1958, Kindergarten und Siedlung Böhlerwerk 1959, Kindergarten Korneuburg
1962, Einkaufszentrum Wien-Hietzing 1964, Siedlung Wassermannweg Wien 1992, Pro-
jekte für Kirchen und städtebauliche Arbeiten). 1965 Gründungsmitglied der Österreichi-
schen Gesellschaft für Architektur.
Ausz.: 1963 Österreichischer Staatspreis für Architektur.
L.: Ausstellungskatalog Österreichische Architektur 1960 –70, 1969, La-Chaux-de-Fonds,
www.aeiou.at
Windhager Juliane Maria, geb. Häuptner, verh. Windhager, Ps. Lily Häuptner;
Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin
Geb. Bad Ischl, OÖ, 12. 10. 1912
Gest. Salzburg, Sbg., 23. 11. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Fabrikanten.
LebenspartnerInnen, Kinder: War verheiratet und hatte Kinder.
Ausbildungen: Gymnasium in Bad Ischl.
Laufbahn: 1959 erschien J. W.s erster Gedichtband „Der linke Engel“. Doch hatte sie 1936
bereits einen ersten Roman „Cordula und das Erbe der Freien“ unter ihrem Mädchennamen
Lily Häuptner veröffentlicht, der allerdings bald in Vergessenheit geraten war. Darauf waren
die Novelle „Die Kassiansnacht“ während des Krieges und ein historischer Roman um Paris
von Lodron gefolgt. Zur Lyrik fand sie erst spät, warum, darüber gibt es von J. W. keine
genaueren Hinweise. „Das faszinierende ihrer Gedichte ist die Selbstverständlichkeit, mit
der sie aus einem Landschaftsbild, ja manchmal nur aus einem Stillleben oder einer Genre-
szene ohne jede Mache den Schauder vor dem Geheimnis des Schicksals ins Wort zwingt.
Ihre Gedichte lassen uns in der Welt des Alltags eine neue Dimension entdecken.“(Teissl
2012), schrieb einst Gerhard Fritsch über ihre Lyrik. Karl Krolow, der deutsche Dichter
und Kritiker, ebnete J. W. schließlich den Weg nach Deutschland, zum Verlag Hoffmann
& Campe, der ihren Lyrikband „Talstation“ veröffentlichte. Ihre Gedichte waren fern des
häufigen Schwelgens in Vergänglichkeit und der Wiedergabe von Stimmungen und subjek-
tiven Gefühlen. Tatsächlich entwickelte J. W. sich weg von Reim und Strophe und fand ihre
eigene leichte, klare, unpersönlichere, dafür aber umso anspielungsreichere Sprache. J. W.
verfasste auch Hörspiele, so u. a. „Staubflocken“, 1965. Auf ihre Weise wurde sie zu einer
Vertreterin der Moderne in ihrem Land und mit ihrem Band „Schnee-Erwartungen“ wur-
den ihre Gedichte daraufhin selbst vom einflussreichen Verleger Wolfgang Schaffler im
Residenz-Verlag herausgebracht. Ebenfalls von diesem Verlag verlegt wurde die Miniaturen-
und Kurzgeschichtensammlung, dem Abschluß ihres literarischen Lebenswerks, mit dem
Titel „Ein Engel in Oulu“.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika