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„Zwei Bergfahrten. In: Österreichische Alpenzeitung, 18. Jg., 23. 10. 1896, Nr. 464, 6. 11. 1896,
Nr. 465, 20. 11. 1896, Nr. 466“, „Aus der Brenta-Gruppe. In: Österreichische Alpenzeitung,
19. Jg., 25. 11. 1897, Nr. 492, 9. 12. 1897, Nr. 493, „Zwei alte Geschichten vom Grossen Buch-
stein. In: Österreichische Alpenzeitung, 20. Jg., 12. 5. 1898, Nr. 504, 26. 5. 1898, Nr. 505
L.: Österreichisches Familienarchiv 1963, Pichl 1927, Wödl 1919, Wundt 1901
Christine Kanzler
Winkler Anna, geb. Wiltschi; Sennerin, Hausfrau und Widerstandskämpferin
Geb. Judenburg, Stmk., 19. 7. 1912
Gest. Judenburg, Stmk., 8.12.1967
LebenspartnerInnen, Kinder: Getrennt lebend vom Gatten Franz Winkler.
Laufbahn: A. W. betätigte sich gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna Grimming im kom-
munistischen Widerstand und war Mitglied der Judenburger Widerstandsgruppe; über
Auftrag der Gestapo Leoben sollten sie im Mai 1944 von der Gendarmerie Judenburg
verhaftet werden. Mit Hilfe ihrer Lebensmittelkarten versorgten A. W. und ihre Mutter
untergetauchte Kämpfer mit Nahrungsmitteln, Rauchwaren, Petroleum für den Betrieb
der rauchlosen Kocher und anderen lebensnotwendigen Gütern; zudem beherbergten sie
untergetauchte Mitglieder der Widerstandsgruppe in ihrem Haus. Die beiden Frauen über-
nahmen Kurierdienste und standen in Verbindung mit der Widerstandsgruppe um Sepp
Filz in Leoben/Donawitz sowie mit Gruppen in Kapfenberg und Graz. Über Villach und
Klagenfurt hatten sie Kontakt mit Partisanenverbänden in Jugoslawien.
Die Judenburger Widerstandsgruppe wurde durch einen Gestapospitzel unterwandert und
flog im April 1944 auf; am 20. April 1944 wurden viele Mitglieder auf der Waldheimhütte
verhaftet. A. W. und ihre Mutter fuhren daraufhin nach Leoben, um die Gruppe in Leo
ben/
Donawitz über die Verhaftung der Waldheimgruppe zu informieren, und kehrten erst drei
Wochen später im Glauben, dass die Gestapo keinerlei Information über ihre Widerstandsak-
tivitäten hätte, nach Judenburg zurück. Allerdings wurde am 19. Mai 1944 auch der Bunker im
Judenburger Murwald ausgehoben, und die beiden Judenburgerinnen konnten sich nur durch
die rechtzeitige Warnung von Verbindungsleuten der unmittelbar bevorstehenden Verhaftung
entziehen. A. W. und ihre Mutter versteckten sich in einem selbst gegrabenen Erdbunker unter
der Mauer ihres Hauses. Trotz mehrmaliger Hausdurchsuchungen von Gendarmerie und Ge-
stapo blieben die beiden Frauen unentdeckt, und auch die beiden Kinder der Frauen, damals
im Alter von 13 bzw. 15 Jahren, hielten dem ungeheuren Druck wiederholter polizeilicher
Befragungen stand. Mehr als elf Monate harrten A.
W. und Johanna Grimming unter großen
Entbehrungen durch Hunger, Nässe und Kälte in der selbstgegrabenen Erdhöhle aus; ihr Le-
ben im Verborgenen dauerte vom 19. Mai 1944 bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945.
Freundschaften (auch politische Beziehungen): Sepp Filz und Toni Wagner, Max Muchitsch
(Leobener Widerstand); Johann Gütersberger, weitere Mitglieder der Judenburger Wider-
standsgruppe (u.a. Garber, Pittinger, Freitag, Schleich, Rauch, Mitterer, Havlu angeführt);
Verbindung auch nach Bruck a. d. Mur, Graz (Olga Stern) und zu Partisanenverbänden.
Qu.: Opferfürsorgeakt, StLA 405 Wi 3 –1946 (Steiermärkisches Landesarchiv).
L.: Muchitsch 1985, Strutz 2007, Strutz 2008
Andrea Strutz
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika