Page - 3578 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Image of the Page - 3578 -
Text of the Page - 3578 -
W |
Wödl3578
Wödl Anny; Krankenschwester und Widerstandskämpferin
Geb. Gutenstein, NÖ, 1. 10. 1902
Gest. Wien, 2. 12. 1996
LebenspartnerInnen, Kinder: Sohn: Alfred (* 1934), behindert, ermordet am 23. 2. 1941 in
der Anstalt „Am Spiegelgrund“.
Laufbahn: Die Krankenschwester A. W. brachte ihren behinderten Sohn im Alter von vier
Jahren in der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ unter. Nach dem „Anschluss“ muss-
te sie fürchten, dass ihr Sohn verlegt würde und traf sich mit anderen Angehörigen, um
diese Maßnahme zu verhindern. Im Namen der Angehörigen sprach sie am 23. 7. 1940 in
der Reichskanzlei in Berlin vor und bat, davon Abstand zu nehmen. Ein halbes Jahr spä-
ter erfuhr sie, dass ihr Sohn für einen Transport vorgesehen war und reiste abermals nach
Berlin, um die Herausgabe ihres Kindes zu verlangen. Dies wurde abgelehnt. Am 6. 2. 1941
wurde Alfred Wödl in die Anstalt „Am Spiegelgrund“ verlegt. Er wurde dort nach weni-
gen Wochen ermordet. Am 5. 3. 1942 wurde A. W. nach einer ärztlichen Untersuchung als
Krankenschwester am Wiener Allgemeinen Krankenhaus gekündigt, da bei ihr „eine hoch-
gradige Neurose bestehe, die eine ersprießliche Dienstleistung nicht erwarten lasse und die
Lösung des Dienstverhältnisses unter Nachsicht der Kündigungsfrist zu empfehlen wäre“.
Diese Diagnose kam einem Berufsverbot gleich. A. W. konnte die Ermordung ihres Kindes
nie verwinden.
L.: http://www.gerechte-der-pflege.net/wiki/
Wohanka Emmy; Hauptschullehrerin und Kinder- und Jugendbuchautorin
Geb. Wien, 10. 10. 1909
Gest. Wien, Oktober 1996
Ausbildungen: Absolvierte die Lehrerinnenbildungsanstalt, studierte Germanistik und Ro-
manistik, Promotion.
Laufbahn: Ab 1936 Volksschul- und anschließend Hauptschullehrerin. E. W. wurde 1945
vom Stadtschulrat zur Mitarbeit an Leseheften und Fibelwerken herangezogen. Aus dieser
Arbeit resultiert das Schreiben für Kinder. Ihre Bücher wurden fast alle als Klassenlektüre
verwendet. Bis 1970 im Schuldienst tätig.
Mitglsch.: Mitglied der IG Autoren.
Qu.: Briefe an Isolde Riehl in der Musiksammlung der ÖNB.
W. u. a.: „Prinz Pips. Eine Spatzengeschichte aus Schönbrunn“ (1945), „Das kleine Wiesen-
volk“ (1947), „Ein Pony zum Reiten“ (1952), „Die Kinder, sie hören es gerne. Geschichten,
Rätsel und Reime“ (1953), „Rumpelbum. Eine Autobusgeschichte“ (1955), „Das lesen wir
gerne II. Wiener Klassenlektüre“ (1956), „Aus dem Leben zweier Wiener Kinder. I, II. Ge-
schichten aus dem Alltag“ (1957), „Wiener Sagen“ (1963), „Zwanzig Jahre Wien. Festschrift“
(1965), „Am Sonntag geh’n wir in den Zoo“ (1966), „Kinder wie wir“ (1969)
L.: Binder 1968, Binder 1982, Dorner 1992, Hladej 1968, Hübner 1993, Internationales
Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1994, Internationales Institut für Jugend-
literatur und Leseforschung 1999, Marcher 1996, Mayröcker 1968, Ruiss 1995, Stock 1995,
Tausend und ein Buch 1995
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika