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anstalt in Wien (Photographie und Reproduktionsverfahren), Hörerin an der TH Wien,
Architektur an der Wiener Kunstgewerbeschule.1938 legte sie als erste Frau Österreichs die
Ziviltechnikerprüfung ab.
Laufbahn: Versuchte schon sehr früh mit kunstgewerblichen Arbeiten Geld zu verdienen,
unter anderem entwarf sie Kleider oder illustrierte Bücher. Arbeitete im Büro des Architek-
ten Rosenberger mit. 1918 konnte sie ein Landhaus in Bad Aussee errichten. War in Wien
als Architektin tätig, ab 1920 erhielt sie auch Aufträge für Innenraumgestaltungen. Sie führ-
te ab 1924 ein Büro in Wien, ab Ende der 1920er Jahre auch in Prag und richtete vor allem
Wohnungen und Geschäftslokale ein. Entwarf Kleinstwohnungen für berufstätige Frauen
und Umbauten von Wohnungen und Häusern, gestaltete 1930 und 1933 Ausstellungen der
Wiener Frauenkunst, hielt Vorträge und unterrichtete an Volkshochschulen. 1938 floh sie
zunächst nach London und emigrierte später in die USA, lebte in L. A. Arbeitete im Atelier
Anita Toor, bis in die 1970er Jahre als Innenarchitektin tätig. Sie baute sich ein gutgehendes
Atelier auf, in dem auch ihre Tochter mitarbeitete. Veröffentlichte zahlreiche Fachbeiträge.
Ihr Architekturverständnis ist von ihrem Engagement für gesellschaftliche Anliegen nicht
zu trennen. Unter anderem beschäftigte sie sich auch mit der beruflichen Karriere von Frauen.
Sabine Plakolm-Forsthuber bezeichnete L. Z. als bürgerliches Pendant zur sozialrevolutio-
nären Margarete Schütte-Lihotzky (Ein Leben, zwei Karrieren, S. 295).
Ausz., Mitglsch.: Ab 1930 Mitglied der Vereinigung Wiener Frauenkunst, Mitglied der As-
sociation for Women in Architecture. Mitbegründerin des Vereins der „Soroptimisten“ (frau-
enspezifisches Pendant zum Rotary Club), Vorsitzende des Verbandes für Wohnungsreform.
Qu.: International Archives for Women in Architecture, USA.
W.: Illustration: „Skoda, Hermann von: Der zerrissene Schleier und andere Märchen“ (1911),
„Sachs, Hans: Das Lachen der Masken“ (1912)
L.: ARGE Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen 1999, Heller 2008, ÖNB 2002,
Plakolm-Forsthuber 1995, Österreichische Kunst VIII Jg., Heft 3, 1937
Zimmer Christiane, geb. von Hofmannsthal; Sozialarbeiterin
Geb. Wien, 14. 5. 1902
Gest. New York City, New York, USA, 5. 1. 1987
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hugo von Hoffmannsthal; Mutter: Gerty Schle-
singer.
Ausbildungen: Studierte Romanistik an der Universität Berlin, in Paris und bei Ernst
Robert Curtius in Heidelberg. Studierte Sozialwissenschaft an der Columbia University.
Laufbahn: Emigrierte 1939 nach Großbritannien, lebte in Oxford. Emigrierte 1940 in die
USA, als Sozialarbeiterin für verschiedene private und staatliche Organisationen in New
York tätig. Lehrte Sozialkunde an der Fordham University. In ihrem Haus in Greenwich
Village trafen sich Künstler und Intellektuelle wie Hanna Arendt, W. H. Auden, Max Frisch,
Ingeborg Bachmann und Peter Handke. Ab den 1950er Jahren verbrachte sie den Sommer oft
in München. Verfasste Tagebücher. 1995 wurde der Briefwechsel mit Thankmar von Münch-
hausen veröffentlicht.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: ÖNB 2002
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika