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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
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Michael Tangl (1861–1921) 53 rum gewinnen. Gemeinsam mit Alfons Dopsch, dem die Hauptlast der für dieses Projekt notwendigen Archivreisen zufiel, wurde die Arbeit an den etwa 2000 zu bearbeitenden Urkunden aufgenommen137. Auch als Tangl 1895 nach Marburg berufen wurde, blieb seine Mitarbeit an dem Projekt auf seinen ausdrücklichen Wunsch aufrecht, gestaltete sich jedoch der räumlichen Entfernung wegen als schwierig. Sinnvollerweise konzen trierte sich Tangl auf die im Marburger Staatsarchiv lagernden Materialien zu den Urkunden- gruppen Fulda und Hersfeld, sowie Bremen und Verden. Besonders die Forschungen über die Reichsabtei Fulda führten ihn dabei weit über die karolingischen Herrscherurkunden hinaus138, unter anderem zu seiner ihn nahezu zeitlebens begleitenden Beschäftigung mit dem Leben und den Briefen des heiligen Bonifatius139. Seit dem Sommer 1897 unternahm er – bereits von Berlin aus – ausgedehnte Archivreisen in die Schweiz sowie nach Italien und beschäftigte sich eingehend mit den Osnabrücker Fälschungen140. 1898 begann er, sich mit der mühevollen Entzifferung der tironischen Noten, die in den Diplomen der karolingischen Herrscher noch für Kanzleivermerke verwendet wurden, auseinanderzu- 137 Vgl. zu den Anfängen der Arbeiten an den Diplomata Karolinorum zusammenfassend Schaller, Tangl (wie Anm. 1) 48–54. 138 So leistete er wesentliche Vorarbeiten für den letztlich erst 1958 von Stengel vollendeten ersten Band des Urkundenbuches von Fulda : Urkundenbuch des Klosters Fulda 1 : Die Zeit der Äbte Sturmi und Baugulf, bearb. v. Edmund E. Stengel (Veröff. der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck 10/1, Mar- burg 1958). Aufsätze zu diesem Themenkreis : Michael Tangl, Die Fuldaer Privilegienfrage, in : MIÖG 20 (1899) 193–252, und in : ders., Mittelalter 1 489–539 ; ders., Die Urkunde Ludwigs d. Fr. für Fulda vom 4. August 817, in : NA 27 (1902) 9–34. Vgl. zu dieser Phase seiner Mitarbeit an den Diplomata Karolinorum Schaller, Tangl (wie Anm. 1) 77–88. 139 Michael Tangl, Das Todesjahr des Bonifatius, in : Zs. des Vereins für Hessische Geschichte und Landes- kunde NF 27 (1903) 223–250, und in : ders., Mittelalter 1 25–46 ; ders., Studien zur Neuausgabe der Bonifatiusbriefe 1–2, in : NA 40 (1916), 639–790, und ebd. 41 (1917) 23–101, und in : ders., Mittelalter 1 60–240, sowie ders., Bonifatiusfragen, in : Abh. der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1919 2 1–41, und in : ders., Mittelalter 1 241–272. In die Marburger Jahre fällt auch der Beginn der Überarbeitung und Ergänzung der von Wilhelm Arndt herausgegebenen zwei Hefte der „Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Paläographie“, die Tangl vor allem auch im Hinblick auf die Urkundenschriften zu erweitern trachtete und die ihn dann besonders in seiner Berliner Zeit in Anspruch nahmen : mit dem sogenannen „Arndt – Tangl“ wird wohl heute noch jeder Student der historischen Hilfswissenschaften zuerst mit dem Namen Tangls bekannt : Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Paläographie, hg. v. Wilhelm Arndt, Heft 1–2, 3. erw. Aufl. besorgt v. Michael Tangl (Berlin 1897–1898), Heft 3 hg. v. dems. (Berlin 1903). 140 Die Ergebnisse seiner Arbeiten legte er, nachdem ihm Brandi mit einem inhaltlich verwandten Aufsatz (Karl Brandi, Die Osnabrücker Fälschungen, in : Westdeutsche Zs. 19 [1900] 120–170) zuvorgekommen war, erst 1909 im Rahmen einer umfangreicheren Arbeit vor : Michael Tangl, Forschungen zu Karolinger Di- plomen, in : AUF 2 (1909) 167–326, hier 186–326 unter den Titel : Die Osnabrücker Fälschungen, und in : ders., Mittelalter 1 356–474, hier 372–474 ; ders., Zum Osnabrücker Zehntstreit, in : Historische Aufsätze. Karl Zeumer zum sechzigsten Geburtstag (Weimar 1909) 637–650.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
2
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
678
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien
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