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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
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Page - 96 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2

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96 Peter Herde Monographien. Bemängelt wird auch das große Format und mit Haller die allzu luxuri- öse Ausstattung ; es sei ein Prachtwerk für Liebhaber und Bibliotheken, wegen des hohen Preises aber kein Lehrmittel für Universitäten, dafür auch zu unhandlich ; für Privatge- lehrte sei es unerschwinglich. Insgesamt jedoch befürwortet Simonsfeld einen Zuschuss aus Reichsmitteln, fordert aber einen genauen, detaillierten Plan für die Weiterführung. Das Gutachten Grauerts ist ausführlicher und gründlicher. Grauert findet den Plan für das Werk an sich gut, bezweifelt aber, ob ein einzelner ihn verwirklichen könne. Deshalb habe Chroust auch zu Recht für das spätere Mittelalter Mitarbeiter herangezogen. Die bis- herigen 21 Lieferungen seien ein Prachtwerk der Wissenschaft ; es gebe aber auch Mängel in der Ausführung. Unter Verweis auf die Kritik Hallers betont auch Grauert, dass der Plan des Unternehmens nur zum Teil verwirklicht worden sei, dass in der Zusammenstellung der Lieferungen Willkür und Zufall herrschten, dass die abgebildeten Beispiele oft ohne innere Beziehung zueinander stünden ; er verweist aber auch darauf, dass eine gewisse Ordnung durch Tabellen im Schlussheft hergestellt werde. Er geht sodann auf Fehler Chrousts in Einzelheiten ein, bemängelt, dass das von den Schreibschulen gegebene Bild unvollständig sei ; das Spätmittelalter sei zu spärlich vertreten. Dennoch ist Grauert ohne Bedenken für die Gewährung einer Reichssubvention. Die Monumenta Palaeographica seien ein rühmliches Unternehmen, dessen Fortführung, volle Ausgestaltung und Vollendung der deutschen Wissenschaft zu hoher Ehre gereichen wird, sofern nur geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um die bisher hervorgetretenen Missstände in der Publikation zu beseitigen. Zu den Missständen gehörten auch die luxuriöse Ausstattung und der hohe Preis von 20 Mark pro Lieferung von zehn Tafeln. Wegen dieses Preises seien Einzelkäufer in sehr großer Zahl nicht zu gewinnen. Für Professoren und Studenten sei das Werk ohnehin viel zu teuer, und so blieben als potenzielle Abnehmer nur Bibliotheken und Univer- sitäts-Seminare, daneben auch solche in Frankreich, England und Amerika. Bezüglich der Verwendbarkeit im akademischen Studienbetrieb ist Grauert etwas optimistischer als Simonsfeld : ein leicht zugängliches Hilfsmittel für den paläografischen Unterricht werden die Monumente Palaeopraphica nur werden, wenn jede deutsche, deutsch-österreichische, belgische, holländische, englische und französische Universität mindestens zwei Exem- plare erwerben könnte. Grauert verweist auf die Bedeutung des Werkes für das Ansehen der deutschen Wissenschaft ; es könne den großen paläographischen Publikationen der ande- ren modernen Kulturvölker ebenbürtig zur Seite gestellt werden. Die technische Ausführung sei vorzüglich, die Erläuterungen Chrousts, von einzelnen Missgriffen abgesehen, sehr gut. Er empfiehlt jedoch, Chroust als Leiter des Unternehmens einen Kreis von beraten- den Fachleuten zur Seite zu stellen, Spezialisten für einzelne Gebiete ; er schlägt dafür eine Reihe von Personen vor, die damals Rang und (oder) Namen hatten : Reinhold Koser, Oswald Holder-Egger, Michael Tangl, Konrad Burdach, Johannes Haller, Karl Hampe, Harry Bresslau, Ludwig Traube, Emil von Ottenthal, Oswald Redlich u.a. Relativ spät
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
2
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
678
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien
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