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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
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Page - 293 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2

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Heinrich (Ritter von) Srbik (1878–1951) 293 1935 als Herausgeber der HZ ausgebootet wurde170, war er selbst als Nachfolgekandidat im Gespräch und publizierte trotz der nunmehrigen Ideologisierung und dem dramatischen Niveauverlust171 dieses Organs unter dem neuen Herausgeber Karl Alexander von Müller unbekümmert weiter darin, und zwar sogar einen offenen Brief an Walter Frank betref- fend die Eröffnung von dessen „Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands“172, dem sich Srbik ebenfalls 1935 zur Empörung vieler Kollegen wie Oncken und Ritter als 170 Diesen Umstand erklärte Srbik auf dem 8. Internationalen Historikerkongress in Zürich im Spätsommer 1938 seinem langjährigen Briefpartner Näf und Edgar Bonjour (1898–1991) auf deren entrüstete Frage hin, „warum man denn Meinecke so sang- und klanglos aus der Redaktion der Historischen Zeitschrift entlassen habe“, mit dem für beide „konsternierenden“ Bemerken : Ja, nicht wahr, Meinecke hatte doch eine ganze Anzahl jüdischer Schüler, siehe Karl Dietrich Erdmann, Die Ökumene der Historiker. Geschichte der Internationalen Historikerkongresse und des Comité International des Sciences Historiques (Abh. Göttingen 3. Folge 158, Göttingen 1987) 244 mit Brief Bonjours an Erdmann vom 17.03.1976. Zu den Vorgängen rund um die HZ vgl. bes. Kinner, Müller (wie Anm. 94) 211–242 ; Meinecke, Briefwechsel (wie Anm. 123) 156 ; Gerhard A. Ritter, Die Verdrängung von Friedrich Meinecke als Herausgeber der Historischen Zeitschrift 1933–1935, in : Historie und Leben. Der Historiker als Wissenschaftler und Zeitgenosse. FS für Lothar Gall zum 70. Geburtstag, hg. v. Dieter Hein, Klaus Hildebrand, Andreas Schulz (München 2006) 65–88, hier 73, 81f.; Ritter, Meinecke (wie Anm. 7) 26 ; Hans Rothfels, Die Geschichtswissen- schaft in den dreißiger Jahren, in : Deutsches Geistesleben und der Nationalsozialismus. Eine Vortragsreihe der Universität Tübingen mit einem Nachwort von Hermann Diem, hg. v. Andreas Flitner (Tübingen 1965) 90–107, hier 102–106 ; Ursula Wiggershaus-Müller, Nationalsozialismus und Geschichtswis- senschaft. Die Geschichte der Historischen Zeitschrift und des Historischen Jahrbuchs 1933–1945 (Studien zur Zeitgeschichte 17, Hamburg 22000) 57–76 ; Reinhard Wittmann, Wissen für die Zukunft. 150 Jahre Oldenbourg Verlag (München 2008) 267f.; auch Derndarsky, Österreich (Bibl.) 116f.; Heiber, Frank (wie Anm. 118) 284f., 293, 295f., 299–301, 304. 171 Vgl. z.B. Heiber, Frank (wie Anm. 118) 307, vgl. 684f.; Ritter, Deutsche Geschichtswissenschaft (wie Anm. 149) 130. 172 Srbik an Frank, Wien, 16.10.1935, in : HZ 153 (1936) 221f.: „Mit dem Institut weiß ich mich darin eins, die deutsche Geschichte nicht vom Standpunkt des partikularen Staates, sondern des einheitlichen Volkes aus anzusehen und wissenschaftlich zu ergründen und darzustellen. Der gesamtdeutsche geschichtliche Gedanke vereint uns, und ich empfinde von dieser Grundlage aus die sittliche Pflicht, dem Institut zu Dienst zu ste- hen, soweit nur immer meine Kräfte reichen. Der Angehörige einer älteren Generation, die traditionsgebun- dener ist, kann die Wissenschaftsauffassung eines jüngeren Geschlechts nicht in jedem einzelnen Zug teilen, das gemeinsame volkhafte Denken und Wollen aber wird und muß die Brücke schlagen. Ich bin gewiß, daß das Institut die wertvollen deutschen Wissenschaftsüberlieferungen, das Festhalten an der strengen For- schungsmethode, den unbedingten Wahrheitswillen und den universalen Blick mit dem heißen Drang nach der Formung des volkhaften Denkens und Wollens durch die Geschichtswissenschaft vereinen und daß es einen Zusammenklang der alten und der neuen Bildungskräfte, eine Harmonie kämpfender und Rankescher erkennender Wissenschaft anstreben und, so Gott will, erreichen wird. In diesem Sinne bitte ich auf meine volle Bereitschaft zur Mitarbeit zu zählen und in meiner Teilnahme an den Arbeiten des Instituts ein Symbol der innigen und unlösbaren Verbundenheit des Südostdeutschtums und des Reichsdeutschtums zu sehen.“ Vgl. Derndarsky, Österreich (Bibl.) 117f. bes. Anm. 91 ; vgl. Heiber, Frank (wie Anm. 118) 274, 307 ; Heiss, Vergangenheit (wie Anm. 123) 47 ; Srbik, Korrespondenz (Bibl.) Nr. 274.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
2
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
678
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien
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