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Sopranistin Rosa d’Ambreville, die ab März 1721 ebenfalls in Wien engagiert war. 1721
nahm Borosini ein Angebot der Royal Academy of Music an und trat in der Spielzeit
1724/25 in London auf. 1728 erhielt er gemeinsam mit Joseph Carl Selliers von Kaiser
Karl VI. ein 20-jähriges Privileg für das Kärntnertortheater, das er aber nicht die ganze
Zeit ausübte. 1746 kehrte er nochmals nach London zurück. Nachdem die Impresa
des Londoner King’s Theatre ihn nicht bezahlen konnte, lieh ihm Franz Pirker das für
die Heimreise nach Wien benötigte Geld (siehe Briefe vom 31. Mai 1748, 3 und 19. April
1749, 133). Wahrscheinlich erhoffte Pirker sich Vorteile aus dem Umstand, sich dadurch
Borosini als Wiener Korrespondenten zu verpÀichten. Borosini hatte eine kraftvolle
Stimme und war der erste große italienische Tenor er wurde u. a. von Johann Joachim
Quantz sehr geschätzt. Die Familie Borosini gehörte ursprünglich dem venezianischen
Adel an. Mit einem Adelsdiplom Karls VI., das Francesco und seinem Bruder Gabriele
verliehen wurde, nahmen sie als „sacri imperii milites seu equites“ die Namensform „de
(von) Hohenstern“ an.
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Louis Ferdinand war Sohn König Ludwigs XV. von Frankreich und der polnischen Prin-
zessin Marie LeszczyĔskas. 1745 wurde er mit Maria Teresa von Spanien (1726௘ –1746)
verheiratet, die jedoch bei der Geburt ihres ersten Kindes starb. Aufgrund der politischen
Verwicklungen des Österreichischen Erbfolgekriegs und der Notwendigkeit, entsprechende
Allianzen zu schmieden, folgte Ludwig XV. sogleich einem Vorschlag des Maréchal de
Saxe (Hermann Moritz Graf von Sachsen ) und bestimmte die sächsische Prinzessin
Maria Josepha zur zweiten Frau des Dauphin, die er 1747 heiratete. In den Briefen der
Pirkers wird er in Zusammenhang mit den Auftritten Nicola Reginellis am französischen
Hof erwähnt (Briefe vom 19. November 1748, 75 und 7. Januar 1749, 93) demzufolge
konnte der Dauphin dem Kastratengesang nichts oder nur wenig abgewinnen.
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scher Regierungsrat
Er war das älteste von sieben überlebenden Kindern des Dichters Barthold Heinrich
Brockes d. Ä. (1680௘ –1747), besuchte das Gymnasium Johanneum in seiner Heimatstadt
Hamburg und studierte dort Jura. 1743 ist er als Kabinettssekretär am Hof in Eutin nach-
weisbar, zehn Jahre später (1753) als kurfürstlich kölnischer Regierungsrat und Archi-
var des Bistums Osnabrück. Da sein jüngerer Bruder Erich Nikolaus (1718௘ –1769) 1742
Sekretär des fürstlich holsteinischen Gesandten von Buchwald wurde, mit diesem 1743
nach Moskau ging und erst 1749 als großfürstlich holsteinischer Justizrat nach Kiel zu-
rückkehrte, dürfte es sich bei dem „Herrn Brockes“ der Pirker-Korrespondenz um Barthold
Heinrich d. J. gehandelt haben.
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Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Volume 1 & 2
- Title
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Subtitle
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Volume
- 1 & 2
- Editor
- Daniel Brandenburg
- Publisher
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 1048
- Category
- Kunst und Kultur