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Abensberg. — Abensperg-Iraun.
(lii5 1UV6N6M 0rnaN55imum. Olmütz, Friedr. Milichthaler, 1537 ;—
Carminum liliri lV. 6t eleziarum Ül)ri I I . Frankfurt, 1590, 94,
99; — ^Iu5a6 undecima? 8eu insptas versisicatorias 66lil)2Uo.
Prag, 1591.
Abensberg, Stadt im Regenlreise Bayerns an der Abens, merk-
würdig durch dieSchlacht vom 20. April 1309. Als im Frühling desIahrs
1309, die Macht Österreichs sich erhob, um Napoleons raschen Gang
auf dem Wege zur Weltherrschaft zu hemmen, ging am 10. April das
von dem Erzherzoge Carl angeführte Heer über den Inn , und rückte
zehn Tage später in München ein, während zwey andere Corps desselben
Heeres, die durch die Oberpfalz herangezogen waren, eine Stellung an
der Raab nahmen. Man berechnete die gesammte in Bayern operirende
österr. Macht auf 120,000 Mann. Ihr gegenüber hatten sich zahlreiche
feindliche Corps unter den Herzogen von A u e r st a d t und Rivol i und dem
General Oud in ot versammelt, die noch durch die Hülfe von Bayern und
Würtemberg verstärkt waren, so das; sie zusammen ein Heer von 130,000
Mann bildeten. Die beyden Corps des Erzherzogs Ludwig und des Oe-
nerals Hi l le r , die ein Heer von 50,000 Mann ausmachten, und den
linken Flügel des ganzen'österr. Heeres bildeten, standen zwischen A.
und Eckmühl. Napoleon selbst stellte sich am 20. Morgens an die
Spitze einer auserlesenen Heeresabtheilung^ welche die entworfene Ut^
ternehmung gegen den linken Flügel der Österreicher ausführen sollte.
General Wrede eröffnete das Treffen durch den Übergang über die
Abens bey Siegen bürg. Die Operationen waren am verderblichsten für
das Corps des Erzherzogs Ludwig, welches, von der Übermacht gedrängt,
den Rückzug nach Landshut einschlug, wodurch General H i l le r
gezwungen ward, ihm in derselben Bewegung zu folgen. Die Oster-
reicher verloren 13,000 Gefangene und 12 Kanonen. Die Schlacht bey
A. bleibt deßhalb, wenn gleich die Geschichte keine ausgezeichneten
Züge von Heroismus in ihr zu bemerken findet, und die Gebliebenen
nicht in ungeheuern Zahlen nennt, eines der wichtigsten Ereignisse in
den Annalen unftrer Zeit, weil sie die nothwendige und unfehlbare
Bedingung der folgenden Siege war,! durch welche der Entwurf des
Kaisers Franz, Deutschland zu befreyen, vereitelt, seine Heere auf
die Vertheidigung zurückgebracht, und der Krieg! in das Herz seiner
Staaten gespielt wurde.
Abensperg-(Abensberg) Traun, ein uraltes, seit der Mitte
des 17. Jahrh, gräfliches Geschlecht, dermahl vorzüglich in Nieder-Oster-
reich begütert. Als Stammvater nennt man den, von den berühmten Gra-
fen von Scheyern, entsprossenen Grafen Babo von A. und Rohr ,
der sich von der Stadt und dem Schlosse gl. N. in Bayern, an dem
Flusse Abens genannt, und dessen Bruder, GrafOtto von Scheyern,
der Stammvater des bayerischen Hauses gewesen ist. Von dieses Babo
zahlreichen Söhnen ließ sich Wolfram in der damahls sogenannten
bayerischen Mark, im jetzigen ErzherzogthumOsterreich ob derEnns, am
Traunfluß nieder, und erbaute das noch jetzt diesem Geschlechte gehö-
rigeSchloßTraun auf einer Insel desTraunstusses. Dieser Wolf ram,
Landherr von Traun, erschien 1042 bep einem Turnier Kaiser Hei
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie