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Ahornzucker. — Aichelburg. 8l
immer das Materielle zu diesen Kunsterzeugnissen in W i e n auf so
niederer Stufe. Seine heilige Cathar ina nach Ouido Ren i ,
seine Madonna mit dem Kinde nach M a r ä t t i , so wie mehrere
Porträts sind durch schöne Zeichnung, fleißige, äußerst zarte und weiche
Ausführung besonders gelungen zu nennen. A:'ch in diesen Kunstpro-
ducten ist übrigens das Gefällige, Graziöse vorherrschend, und es ist
gerade genug geschehen, um dem Natürlichen keinen Abbruch zu thun.
Unter A.s zahlreichen Gemälden sind nebst mehreren Porträts auszeich-
nend zu nennen: Die Hören; Madonna, im Belvedere befindlich;
Venus und A m o r nach dem Erwachen; zwey Mädchen, mit
weiblicher Arbeit beschäftigt, u. a. m. Seine vortrefflich gestochenen
und radirten Blätter sind: Die Erfindung dss Saitenspieles, nach
Füg er; B ru tus verurtheilt seine Söhne ; SceNe aus der Messla-
de; Homer in Begeisterung, nach demselben; Christus auf dem
Schifflein, nach Elsheimer, äußerst zart behandelt, und daher sel<
tenj mehr in guten Abdrücken zu finden; der junge Tobias; Venus
und Am or in einer Landschaft, nach demselben; Joseph im Gefäng-
niß,^ nach Raph. Mengs; Mutter Gottes mit dem Kinde, nach
Holbe in ; D iana und Ca l l i s to , nach Dominichino; der
todte Christus, nach H an. Caraoci; heilige Familie, nachPar-
meggian ino; todter Christus von Frauen und Jüngern umge-
ben, nach Raphael ; heilige Familie nach dessen Gemälde in der Bil-
dergallerie; das Urtheil des Salomon und Psyche's Begräbnis;,
nachPoussin; Diana und Endymion, nach Albano; Monu-
ment der Erzherzoginn Christ ina, nach Canova, en äetai!; sehr
schone Umrisse in 6 Blättern; Brustbild einer orientalischen Dame,
geschabt; Landschaft bey aufgehendem Monde; Porträt des Försters
Hundskarrer , nach der Natur; Geburt eines todten Kindes, klei-
ne, sehr zarte Skizze, welche selten im Handel vorkommt; Porträtvon
Schal lhas, und endlich das allgemein bekannte vortreffliche kleine Por-
trät des Herzogs von Reich stadt zur Ringzierde, Stahlstich.
Ahornzucker. Da die österreichischen Staaten so viele Ahorn-
bäume zählen, so wurden alle Staatsgüter verhalten, A. zu bereiten,
und die Militärgränzen zeichneten sich hierin vorzuglich aus. Auf den
fürstlich Liechtenstein'schen Gütern in Mähren, den fürstl. Auersperg'-
schen und Colloredo'schen in Böhmen wurde 1312 A. gesotten. Die
Versuche im Prater zu Wien fielen in dieselbe Zeit. Allein wegen des
geringen Zuckergehaltes des Ahornsaftes (in 100 Pf. ist nur 1 Pf.
enthalten) und wegen der Schwierigkeit beym Einsammeln des Saftes
wurden die Unternehmungen sämmtlich wieder aufgegeben, besonders da
die Preise des eigentlichen Zuckers so sehr gefallen sind.
Aicha (Altaicha; Böhmisch - Aicha), 1) böhm. Herrschaft;
2) Stadt im Bunzlauer Kreise mit 1250 Einw., worunter 'viele Lein-
weber und Steinschneider. In der Nähe ist der Basaltdamm , die Teu-
felsmauer genannt.
Aichelburg, die Grafen und Freyherren, Herren und Landstän-
de in Kärnthen, eine uralte verdienstvolle Familie, welche sich noch im-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie