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Aicholt. —Akademien. 33
stung ward er jederzeit wegen seinen ausgezeichneten Rechtskenntnissen
in den wichtigsten Geschäften verwendet. Als Mitglied der Hofcommission
in Iustizgesetzsachen nahm er an der Bearbeitung der in den lebten
Iahrzehenden erschienenen neuen Gesetzbücher wesentlichen Antheil und
vollendete auf des Monarchen Befehl den Entwurf einer neuen Gerichts-
ordnung. Außerdem ward er mit vielen außerordentlichen Aufträgen be-
ehrt. — Die niederösterr. Stände erwählten ihn 1803 zum Mitglieds
des Ausschusses, und die Kriegsunruhen 1305 und 1809 gaben ihm
vorzügliche Gelegenheit, auch in dieser Eigenschaft dem Staate seine
Dienste nützlich zu widmen. — Immer eifrig, Armen wohl zu thun,
übernahm er freywillig bey der Errichtung der Wohlthätigkeitsanstalten
das Amt eines Armenbezirks-Directors und Referenten der Wohlthätigkeit-
Hofcommission. — Vorsichtig und freymüthig in seinen Rathschlägen,
standhaft in dem gefaßten Beschlusse, eifrig in der Vertheidigung des
Rechtes und der Wahrheit, unermüdet in der Arbeit, eben so gründlich
als scharfsinnig in seinem Urtheile, an Gewissenhaftigkeit in seinem Be-
rufe und Treue gegen seinen Landesfürsten von Niemand übertroffen,
war er als Richter, Staatsdiener und Vorgesetzter allgemein verehrt.—
Er starb den 25. Oct. 1313 zu Wie n.
Aicholt, die Grafen von, waren noch zu Anfang des 17. Jahr-
hunderts einfache Edelleute. 1604 gab Kaiser Rudolph I I . diesem Ge-
schlechte eine Wapenverbesserung; 1644 erhielten sie die Befugniß das
Wort von vorzusetzen; 1635 wurde Hans J a c o b von A. in
den Freyherrnstand; den 13. Febr. 1730 F r a n z Joseph Frey-
herr v. A. in den Grafenstand erhoben; und den 5. Dec. 1647 wur-
den die v. A. in d?e Landmannschaft von Kärnthen aufgenommen. Der
gegenwärtig zu Klagenfur t privatisirende Christian Graf v. A.,
geheimer Rath, Commandeur des ungar. St. Stephans-Ordens und
Besitzer des goldenen Civil-Ehrenkreuzes, langte den 25. April 1315
als Gouverneur in Grätz an, und erhielt für seine Person als Gou<
verneur von Innerösterreich am 5. May 1315 die steyermärkische Land-
mannschaft.
Äigen (Aign, Aichen), prächtiger Park bey dem gleichnahmigen
fürstl. Schwarzenbergischen Schlosse und Dorfe, am Fuße des Geisberges,
nahe der Stadt Salzburg. Seine Naturmerkwürdigkeiten sind durch
Kunst und Geschmack zu einem imposanten Ganzen gesteigert. In diesem
romantischen Aufenthalte wechseln Felsengrotten und Wasserfälle mit
Hainen, Baumgruppen, Blumenfluren :c.—Der schwunghafte Sän-
ger Weissenbach hat selben in einem eigenen poetischen Werke (Aig e n
betitelt) würdig verherrlicht.
Akademien. Unter dem Nahmen Akademie bestehen folgende
wissenschaftliche Kunst- und Bildungsanstalten: A. der bildenden Künste;
medicinisch-chyrurgischeIosephs-A.; A.der morgenländischen Sprachen; The-
resianische Ritter-A.; Ingenieur-A., sämmtlich in Wien. Militär-A.
in Wiener-Neustadt; A.der schönen Künste in M a i land und Ve-
ne d i g ; A. der Künste und Wissenschaften inPadua; A. der Maler- und
Bildhauerkunst, dann A. des Ackerbaues, des Handels und der Künste
inVerona; A. der Wissenschaften inRov igo ; dann die A. zu B er -
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie