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Inhaber des Chevauxlegers-Regiments Kaiser Nro. l. Er wurde 1760 zu
Chambery geboren. Früh trat er in österr. Dienste, und zeichnete sich
zuerst in dem Feldzuge v. 1793 — 95 aus. Er hatte Theil an den Siegen
von Valenciennes und Maubeuge, so, wie an der Berennung
von Landrecy. Als der Erzherzog Earl das Commando der Armee
in Deutschland übernahm, wurde B. Mitglied seines Kriegsraches, und
am 12. März 1796 Feldmarschall-Lieutenant. Im April 1787 schloß er
den Waffenstillstand zu Leoben mit Bonaparte. 1799 befehligte
er ein Corps, welches die Verbindung zwischen Süwarow und Erz-
herzog Cart erhalten sollte; er war glücklich gegen den General Le-
courbe beiZinstermünz (20.Marz), wurde aber von Moreau den
20. Iuny in der Schlacht bei Giu l iano geschlagen. Er nahm Theil
an den Zusammenkünften zwischen Suwarow und Lord Minthe
in Betreff der Subsidien zur Unterhaltung der russ. Truppen und ging
darauf nach Wien, Prag und B e r l i n , um die Friedensunter-
handlungen zu beschleunigen. Im Feldzuge von 1300 commandirte er
in Italien gegen Brune, wurdevon diesem am 26. Dec. bey Valeg«
g io am Mincio geschlagen, und schloß den Waffenstillstand von Tre-
v i so. Er ward commandirender General von Innerösterreich zu Oratz
und General der Cavallerie, trat 1801 in den Hofkriegsrath und er-
hielt nach dem Abgänge d^es Erzherzogs Carl 1805 das Präsidium
desselben. Im Iuly desselben Jahres ward er General-Gouverneur der
venet. Staaten, 1306 Feldmarschall, General-Gouverneur von Gali-
zien, 1303 Obersthofmeister des Kronprinzen. 1309 befehligte er das
erste und zweyte Armeecorps, welches von Böhmen aus auf dem linken
Donau-Ufer agirte; er vertrieb den Marschall Davoust aus Regens-
burg, ging über die Donau, und stieß zur großen Armee unter
Erzherzog Carl. In den Schlachten von Aspern und Wagram
commandirte er das erste Armeecorps, und unterhandelte am 10. Iuly
mit dem Herzog von Ragusa wegen eines Waffenstillstandes. Dieser
kam jedoch nicht zu Stande. B. folgte den Bewegungen der Armee
und erlitt auf den Höhen von Znaym (12. Iuly) einen bedeutenden
Verlust. Nach dem Wiener Frieden (14. Oct. 1309) übernahm er
zum zweyten Mahle.das Gouvernement von Galizien, wo er bis zum
Ausbruch des Krieges von 1313 blieb. Als Präsident des Hofkriegs-
rathes nach Wien berufen, musite er jedoch im Sept. zur Armee nach
Italien abgehen, wo er gegen den Vicekonig Eugen focht. Am 5.
Febr. 1314 erließ er eine Proclamation aus Verona an die Völker
Italiens, in welcher er sie aufforderte, die Sache Frankreichs zu ver-
lassen und sich an ihren alten Beschützer, an das Haus Osterreich an«
zuschließen. Nach der Entsetzung Napoleon's, 'schloß er.am 16.
April eine Militärconvention mit dem Vicekonig von Italiens Nach
dem Frieden von Paris blieb er General-Gouverneur der österr.
Staaten in Italien, und schlug sein Hauptquartier in Ma i land
auf, von wo er die Angelegenheiten auf den alten Fuß organisirte.
Als Napoleon 1815 in Frankreich landete, brach der König von
Neapel den am 11. Jan. 1814' mit B. abgeschlossenen Vertrag;
B. schlug ihn bey Ferrara und an der Brücke von Occhio
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie