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Ben?. — BcneVet'ti, Mich. 255
Feldmal-schall-Lieutenant und Commandant ^er Festung Olmütz, und
erhielt ein Infanterie-Regiment. — Seine Verdienste blieben dem Scharf-
blicke Josephs I I . nicht unbekannt; er ernannte ihn 1735 zum
General-Feldzeugmeister und Commandanten von Luxemburg, und
erhob ihn in den Freyherrnstand. Ganz besondere Beweise seines Dienst-
eifers und seiner Tapferkeit Hab B. 1789 bey den in den Niederlanden
ausgebrochenen Unruhen; er widersetzte sich mit aller Macht der durch die
Insurgenten von Luxemburg drohenden Gefahr, und trieb sie nach
einem ihnen beygebrachten grosien Verlust, zurück. Leopold I I . er-
nannte ihn dafür gleich nach seiner Thronbesteigung zum Feldmarschall,
und gab ihm das Grosikreuz des Theresienordens. 'Als sich im Nevolu-
tionskriege 1794 der Sieg aüf die Seite der Franzosen neigte, und sie
ganz Belgien erobert hatten, vertheidigte er die Festung Luxemburg
nnt außerordentlicher Tapferkeit; er ließ es auf das Äußerste kommen,
his. ihn die. schrecklichste Hungersnoth zwang, nach einer 3mvnathliche'n
Belagerung, wahrend welcher Zeit alle Zufuhr von Lebensmitteln durch
die Feinde abgeschnitten war, die Festung am 5. Jan. 1795 zu überge-
ben.— Nach diesem Ereignisse ging er nach Wien , und würbe vom
Kaiser Franz zur Belohnung seines' ruhmvollen Lebens und helden-
müthigen Betragens zum commandirenden General des Königreichs Böh-
men ernannt. — Frische Lebendigkeit durchströmte noch in seinem 86. Le-
bens- und 65. Dienstjahre.seine Adern. 3 volle Jahre bekleidete er diesen
Posten mit Auszeichnung. Er starb 1793 und wurde allgemein betrauert.
20 Feldzüge, 12 Schlachten, 9 Belagerungen, machte' er unter 4
österr. Regenten ttnt. '
Bene, Franz, geb. den 12. Oct. 1775 zu Mindszent in
Ungarn, ward 1793 Doctor der Medicin, und 1803 Professor der spe-
ciellen Therapie und der practischen Medicin an der Universität zu Pesth,
als welcher er mehrere Universitäts-Würden bekleidete. Er schrieb:
meclicae, Ofen, 1307. — I^ieineMa me-
eb. 1811.
Benedetti, Mich., Maler und Kupferstecher in Punctir-Ma-
nier, war geb. 1745 zu Vi terbo im Kirchenstaat. Seine Neigung
für bildende Kunst wurde auf das Zweckmäßigste unterstützt, und er
machte bald die erfreulichsten Fortschritte. 1787 kam B. aüf einerKunsi-
reise nach Wien, verehlichte sich daselbst mit einer Tochter des damahli-
gen Galleriedirectors Joseph Rosa und begab sich nnt ihr nach Eng-
land. Nach einem 10jährigen Aufenthalte zu L ond o n, wahrend wel-
cher Zeit B. auf Zureden seines berühmten Landsmannes Bartolozzi ,
der selbst nach B.'s Zeichnungen Mehreres gestochen hat, den Pinsel
mit der Punctirnadel vertauschte, kehrte er nach Wien zurück, wo
er fortan seine Kunst mit vielem Beyfalie ausübte, zum Mitgliede der
Kunstakademie ernannt wurde, und den 23. Iuny 1810 starb. Seine
vorzüglichsten Blätter in punctirter Manier, die er theils in London,
theils in Wien verfertigte, sind: koman (^21-1^, nach Dominichino;
— 1^,6 Cllilä'zvi-ezZiliß; Porträt Canova's nach Canova selbst; des
Bürgermeisters von Wien, Stephan von Wohlleben, nach Lampi d.
A. — Porträt des Erzherzogs Rudolph als Coadjutor von Olmütz,—
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie