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Beneschau. — Benigni . 257
zeigen kann. Auch die von den rechtmäßigen Patronen auf ein Bene-
sizium Prasentirten, hat der Bischof zu prüfen, und zu approbiren.
Überhaupi kann Niemand irgend eine geistliche Gewalt, oder Iuris-
diction in der Diöcese anders, als von dem Bischöfe erlangen. In
seiner Macht steht es auch, Beneftzien zu errichren, und aufzuheben,
sie zu vereinigen und zu zerstücken, wozu er jedoch der Bewllligung
des Capitels bedarf. Die bischöfliche Verleihung wird frey, coijatio
likei-a, oder coliauo im eigentlichen Sinne genannt, wenn die Be-
stimmung der Person zu einem Benesizium voll der Auswahl des Bi-
schofs abhängt. Aber auch dann, wenn ein Anderer das Recht zu
prasentiren hat, muß der Präsentirte von dem Bischöfe eingesetzt
werden, und diese Einsetzung heißt alsdann collaUo oder in8tNuüo
nccezzarig. Man unterscheidet eine dreyfache Art von canonischer Ein-
setzung: l) Jene, wodurch das kirchliche Recht zu dem Benesizium ver-
liehen wird, insuwtio tiwli eailaüva, diese geschieht bey der freyen
Verleihung unter einem Acte mit der Benennung der Person, bey
der collatio n^^^aria aber, mit der Acception der von dem Patrone
geschehenen Präsentation. 2) Jene, wodurch die Iurisdiction zur Seel-
sorge verliehen wird, institutio auckorisadilis; diese ist gewöhnlich
mit der ersteren verbunden. 3) Jene, wodurch der Besitz des, Bene-
siziums verliehen wird, oder die Investitur, inzlitutio realis, welche
dle Wirkung hat, daß mit dem Tage der Investitur der wirkliche
Besitz des Benefiziums, und der Genuß der Einkünfte beginnt. Nebst
der Investitur pflegt auch im Orte des Benesiziums eine sogenannte
Installation in Zpii-lwalikus, eigentlich eine Vorstellung des neuen
Seelsorgers an die Gemeinde, durch den Dechant und in teinvora-
likus eine symbolische Übergabe der Temvoralien durch den Patron
vorgenommen zu werden. Bey den landesfürstlichen Pfründen, die mit
Realitäten dotirt sind, hat die Installation in tempoi-aliduz, zu-
gleich mit der bischöflichen Investitur durch einen Commissär der Landes-
stelle, der dabey erscheint, und dem Investirten die Temporalien über-
gibt, zu geschehen.
Aencschau , 1) böhm. Stadt im Berauner Kreise, mit Pfarr-
kirche, Piaristen-Gymnasium und 1300 Einw., die Stadtgewerbe und
Ackerbau treiben. — 2) (Bensen, Penzen), böhm. Marktst.
im Leitmeritzer Kreise, mit 400 Einw. Daselbst wird Böhmen's bestes
Papier fabricirt. — 3) böhm. Marktfl. im Budweiser Kreise mit
schöner Pfarrkirche, 350 Einw. und guter Garnspinnerey.
Beniczky Pet., L^ues aui-anig, lebte in der 1. Hälfte des
17. Jahrhunderts. Von feindn Lebensumstanden ist uns nichts Näheres
aufbehalten. Seine Gedichte gab der Graner Domherr Stephan
Vartok inTyrnau, 1664, unter dem Titel: Venicxl^I'etLr, ln>'tk-
WU521, heraus; sie wurden in der Folge noch oft aufgelegt, (letzteAufü
Presiburg, 1806) und sind noch in den Händen der mittlern Stande.
Seine Gedichte zerfallen in geistliche und weltliche Lieder; dann in
Sentenzen, welche in Hinsicht ihrer Behandlung auch Hieher gehören.
Benigni, Edler von Mildenberg, Ios. seinr., k. k.
Feld-Kriegssecretar und Kanzleydirector bey dem siebenbürgischen General-
Hesterr. Nat. Encykl. Vd. I. 1?
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie