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Berka. — Bermann Ioh. Sigm. 277
Verka, I o h . , Kupferstecher von bedeutendem Talente und gro-
sier Productivität, ein geborner Böhme. In seiner frühesten Jugend
widmete sich B. der Musik, und war als vortrefflicher Sänger bekannt,
weßhalb er auch 1775 an der Metropolitankirche zu Prag als Funda-
tist angestellt wurde, nebenbey beschäftigte sich B. mit verschiedenen Zeich«
nungen in Tuschmanier und begann sowohl Oemälde als Kupferstiche von
guten Meistern nachzuzeichnen. Durch den damahligen Weihbischof von
Prag unterstützt, trat B. in die Schule des Kupferstechers Salzer ,
und sing schon nach einigen Jahren an, auf eigene Rechnung zu arbei-
ten. Seine Producte sind sehr zahlreich und nicht von gleichem Werthe.
Die vorzüglichsten derselben sind: Mehrere Portrats.— Grundris; der Pra-
ger Metropolitankirche. —Innerer Prospect der neu erbauten Bibliothek
in Strahow. >— Die Unterredung desPeleus mit derGöttinnAthene zur
bohm. Übersehung der Iliade. —Die Heiligen zu den Lebensbeschreibungen
der Landespatronen von Schiffne r. — Ein schlafendes Jesuskind, heilig er
Ignaz, heiliger Aloys, endlich viele Wapen, Grundrisse/Vignetten :c.
Bermann's, Ierem., Runst und Musikalienhandlung in
Wien. B. wurde 1770 zu Osdorf in Westphalen geboren, verlebte
seine Iugendjahre in Ber l in , bereiste als fürstlich Waldeck'scher Ober-
commissär Frankreich, England und Italien'zu wiederhohlten Mahlen,
und kam 1307 nach Wien , wo er die älteste Tochter des Kunsthänd-.
lers I o s. Eder (s. d.) beyrathete. Zur Zeit der französ. Invasion 1809
Hauseigenthümer in der Leopoldstadt, verwaltete er unentgeldlich die
Stelle eines s^r^tairc intEl-pröte beym damahligen Commandanten
zur Zufriedenheit der Gemeinde; 1311 associirte er sich mir seinem
Schwiegervater, und 1316 übernahm er von demselben die schon damahls
bedeutende Kunst- und Musikalienhandlung, welche er seitdem in allen
Zweigen ihres ausgebreiteten Detail-Sortiments, vorzüglich aber durch
den Verlag eines zahlreichen Lagers von Stickmustern (die mit den be-
rühmten Berliner-Dessins rivalisiren und durch halb Europa versandt
werden), durch Iugendschriften mit Kupfern, Gesellschaftsspiele u.dgl.
rastlos mehr und mehr emporzubringen bemüht ist.
Bermann, Iol) . S igm. , Kunsthändler in Wien, Neffe des
Vor., geb. zu Osdorf in Westphalen 1794. Von früher Jugend an mit
Liebe für die Kunst erfüllt, durchreiste er, um seine Kenntnisse zu vermeh-
ren, verschiedene Lander Europa's, kam1315nach Wien, wurde 1820 bey
der k. k. Akademie der bildendenKünste in Wien angestellt, welchen Dienst
er 1329 freywillig aufgab, und 1830 die vormahlige Stöckl'sche
Kunsthandlung übernahm, welcher er nunmehr unter seiner eigenen Firma
l,Sigm. Bermann) vorsteht. Raisonnirende Kunst-Cataloge, so wie
Übersetzungen in französ. Sprache, z. B. 1^65 eaux Imöl'^g clo Haici-
5c!lUx en Zol^lt^', DescripNon d^Vienn^, sind von ihm durch denDruck
bekannt. Mir bedeutenden Kenntnissen im Kupferstich-Fache ausgerüstet,
führt er mit unermüdeter Thätigkeit seine Kunsthandlung, wo der Lieb-
haber ausier vielen eigenen Verlags-Artikeln/ auch die neuesten Ku-
pferstiche, Lithographien :c. des Auslandes neben einem ungemein zahl-
reichen Sortiment alter und ältester Kupferstiche, Holzschnitte und Ra-
dirnngen aller Schulen, nach dom I^intre (^lav^ur, Zani's Encyklo-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie