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28l Bestandth. d. Raiscrth. —Bethlcn v.
insbesondere, und Gespräche über dieKunst Menschen auszubilden; außer-
dem noch: Itun^aäi ^lat^Z, ein Heldengedicht in 3 Gesängen, aus
welchem am erwähnten Orte mehrere Probestellen abgedruckt sind. B.
war indessen aus den Diensten getreten, und zog sich in seine Heimath
zurück, wo er auf seinem Gute Berettyo Kovacsi im Biharer Co-
mitare lebte, und als Mitglied der Gerichtstafel den Versammlungen
derselben beywohnte. Indessen hatten Andere seine Schriften verdrängt,
es erblühte ein neuer schöner Zeitraum der ungar. Literatur, deren Fort-
schritte er freudig mit ansah. So starb er im May 1311.
Bestandtheile des Ralserthums, s. Geographie.
Beszk6d (Beskid). 1) Ein Theil der Karpathen in der Trentsi-
ner Oespanschafr in Niederungarn, diesiseirs der Donau. Er scheidet
Ungarn von Galizien, Mahren und österr. Schlesien. 2) Ein hoher
Berg, ebenfalls ein Theil der Karpathen in den Gespanschaften Zemplin
nnd Beregh in Oberungarn, diesiseits der Theisi, der sich 3 Meilen
weit von der Saroscher bis zur Unghvarer Oespanschaft erstreckt, und
Oberungarn von Galizien scheidet.
Bethlen (Bctlen), das Geschlecht. Uralte siebenbürg. Familie.
Bei len, der Urenkel der Sarolta, jüngsten Schwester Stephan'sl.
von ihrem zweyten Gemahl, Enkel des Grafen Marhard und Sohn
desBut, warder Stammvater. Seine Söhne waren Peter, Oli-
vier und Nikolaus. Ol iv ier ist der Stammvater der Bethlen
de Bethlen, oder Bethleni v. Bei len, Peter der Stammva-
ter der B ethlen i v. Iktar.
Bethlen v. Bethlen, Franz, war siebenbürg. Erzmarschall
der beyden Fürsten Rakoczy. Er war Socinianer. Mehrere seines
an Ruarus gerichteten Briefe sind in den (Ü^ntul-iis epistolai-uln Ku2-
i-ii) Amsterdam, 1681, abgedruckt.
Bethlen v. Iktär, Gabriel (Gabor), geb. 1530. In seiner
Jugend hielt er sich bey Sieg mund Bathory auf, nachmahls
bey Gabriel Bathory, den er jedoch, als ihm dieser in toller Wuth
nach dem Leben strebte, verließ. Als darauf Gabriel Bathory in
Oroßwardein ermordet worden war, wählten die Stande auf dem
Landtage zu Klausenburg den 28. Oct. 1618 B. zum Fürsten, der
die Zügel der Regierung mit fester Hand lenkte. Die Pforte ertheilte
ihm die Bestätigung, obwohl der österr. Hof sich fast immer feindselig
gegen ihn bewies. Bey der Empörung der Böhmen rückte er im August
1619 mir 18,000 Mann in Ungarn ein, eroberte Presiburg (den
20. Oct.) und brach nun gegen Wien auf, um vereint mit Mathias
lange darauf. Auf dem Reichstage zu Neusohl in Ungarn (den 15.
Iuly 1620) wurde B. zum König von Ungarn erwählt, verzichtete aber
auf den Königstitel durch den Frieden zu Nikolsburg den 31. Dec.
1621, und lieferte die Reichsinsignien aus. Osterreich erkannte jedoch
ihn und seine mannlichen Erben als Fürsten von Siebenbürgen und des
heiligen römischen Reichs, und ertheilte ihm auf Lebenszeit die Herzog-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie