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2W B i e nen ) u cht. — V i e r.
2 kathol. Kirchen und einer Schule hat die Stadt auch eine Protestant.
Kirche und Schule.
Bienenzucht. Die B. ist im Ganzen in den österreichischen
Staaten noch vernachlässiget. In Ungarn/ wo alles sie begünstigt, wird
sie äußerst einfach betrieben. Die Stöcke sind meistens aus Stroh, sel-
tener aus Reisig geflochten, hie und da dienen ausgehöhlte Baum-
stamme (Klotzbeuten) zur Aufnahme eines Schwarmes. In. honigreichen
Jahren hilft der Bauer dem Bau des Insects durch einen Untersatz wohl
nach; dieß ist das einzige, was er für die Zucht thut. In Siebenbürgen,
wo der Bienenwirth überhaupt nur 10 Stück verzehntet, er mag so
viel haben als er will, ist sie mehr im Flore und es gibt Stände von
200 bis 300 Stöcken. Mar ien bürg schätzt die Zahl der Bienenstöcke
in dieser Provinz auf 471,670 Stück, und schon brachte der Honig
allein, ohne Wachs, die Summe von 1,936,664 Gulden ein. Der
Banater Honig ist vortrefflich. Hier, wie in Galizien, gibt es viele
Waldbeuten. In Dalmatisn werden zum Theile die Bienenstöcke von
dicht verkittetem Marmor gemacht, dessen obere Platte abgenommen
werden kann. Am regelmäßigsten warted man die Bienen in den deutschen
und ital. Staaten; hier sieht man'Magazinstöcke, und schickt häufiger
die Stöcke von ihrem Stande auf honigreichere Weiden. —> Die Honig-
und Wachserzeugung reichte immer für den Staat zu: 1807 führte
solcher zwar für 16,672 fi. mehr ein, als aus, in den 3 folgenden
Jahren aber stieg die Ausfuhr auf 269,300, und die Einfuhr betrug
nur 262,699 fi. Ungarn allein exportirte schon 1302 für 203,365 fi.
Nach der Erwerbung der Lombardie und^Dalmatiens dürfte jetzt die
Schale ganz zu Österreichs Vortheil sinken und die Aussuhr ergiebiger
seyn. — Doppelstöcke für die Bienen, in Ungarn erfunden, beschrieb der
Erste Ioh . v. Csaplovics, Wien 1314. In dieser Art von Bienen-
wohnungen geschieht die Theilung senkrecht, und so erhalten beyde
Theile gleichen Vorrath an Honig, an Brüt, an leeren Kuchen, an
Volk, nebst andern vielen Vortheilen.
Bier. Die Bierbrauerey ist im Inlande ein sehr bedeutendes Oe-
werbe, besonders in Böhmen, Mähren und Osterreich, weniger in den
übrigen Provinzen; doch wird dieses Product leider nicht so gut und so
rechtlich bereitet, als es seyn könnte und sollte.-^,In Osteneich unter der
Enns wird die Bierbrauerey sehr stark betrieben, besonders in und um
Wien. In der Hauptstadt selbst sind ? Brauhäuser, worunter das
Neuling'sche in der Ungargasse, das fürstl. Lie chten st ein'sche im
Liechtenthal und das Leopoldstädter die berühmtesten sind. In den
nächsten Umgebungen bestehen 24 , die wichtigsten derselben sind zu
Iedlesee, Hüt te ldor f , Schwechat, ;c. — Im Lande ob der
Enns ist die Bierbrauerey sehr bedeutend, es wird daselbst vortreff-
liches Getränk bereitet, welches auch in Wien unter dem Nahmen
Oberländer sehr beliebt ist. Die besten B.e braut man zuSchärding und
Pxaunau im Inn kreise,^ zu Kalten hausen im Salzburgischen und zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie