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300 Bildungsanstalt k. k. höh. f. Weltpriester.
der Niederlande/ ihr Gemahl, besonders auszuzeichnen sind. Viele länd-
liche Scenen und andereDarstellungen von dem berühmten Dav. Teniers,
Ostade, Fr. Mieris, Schalken, Hollen- und Sammetbreughel, Bracken-
burg, Ioh. Fyt, Ger. Dow; Landschaften und Blumenstücke von Poussin,
Huysum, Heemskerk, Ruysch, Ruysdael:c. Thierstücke von H. Roos,
Wouvermans, Hamilton, Bergher, Potter, van der Velde, endlich
die beyden berühmten alten Köpfe von Balth. Denner, mit bewunderns-
würdiger Genauigkeit ausgeführt. Im zweyten Stockwerke befinden sich die
Gemälde aus der altdeutschen Schule, worunter Stücke von Wohlgemuth,
Dürer, Hans Burgmayr, Cranach, Holbein:c., endlich auch jene der
neueren Schulen, bereits aus vielen, sehr schätzenswerten Stücken be-
stehend, unter welchen Schnorr's herrliche Darstellungen aus Goethe's
Faust, Rebell's und Schödlberger's Landschaften, Waldmüller's und
Krafft, Thierstücke von Oauermann :c. In den Sälen des Erdgeschosies ist
dasDepot der zu restaurirenden oder noch nichtplacirten Gemälde. Einm
Catalog dieser Schätze gibt es leider seit 1796 nicht. Damahls erschien
anonym der des Directors Rosa, 1733 war die treffliche Beschreibung
Mech el's ans Licht getreten. Einen solchen Catalog zu verfassen, ist nur
den bey der Gallerie selbst angestellten Beamten gestattet. Deßhalb mußte
auch Weidmann sein schon weit vorgerücktes sorgfältiges Verzeichniß
unvollendet lassen. Von und bey CarlH a as, Buchhändler inWien(s.d.)
erschien die k. k. B. als Kupferwerk mit deutsch, und franz. Texte in 69
Heften, 240 Tafeln enthaltend. Der Eintritt in diese Gallerie ist mit
echt kaiserl. Liberalität jedermann ohne'Ausnahme alle Dinstage und Frey-
tage an den vorgeschriebenen Stunden gestattet, doch sind die Fest?
und solche Tage ausgenommen, an welchen sehr starkes Regenwetter
eintritt und die Wege sehr kothig sind. Junge Künstler, welche Originals
dieser Gallerie copiren wollen, haben sich deßhalb an den Director der-
selben zu wenden und erhalten sehr leicht die Erlaubniß dazu.
Bildungsanstalt, k. k. höhere, für Weltpriester. Diese be-
steht zu Wien im Augustiner-Klostergebäude in der innern Stadt. Sie
wurde 1316 von dem Burgvfarrer I. Fr int (zuletzt Bischof von St,
Polten), einem um das theologische Studienwesen so sehr verdienten
Manne gegründet. Der Zweck ist: An jungen Priestern Männer heran
zu bilden, welche sowohl von Seiten ihres Verstandes als Herzens,
durch ihre inrellectuelle und moralische Bildung nach den Bedürfnissen der
Zeit, durch Wissenschaft und Frömmigkeit geeignet sind, als Vorsteher
der bischöflichen Seminarien, als Professoren :c. an der Bildung weiser
und frommer Priester thätig zu arbeiten. Der jeweilige k, k, Hofburg-
pfarrer ist Oberoorsteher; die 3 Studiendirectoren sind Hofcapläne. Die
Zahl der Stiftplätze ist 36, Die Zöglinge müssen sich zur Erlangung der
theologischen DoctorMrde bilden. Die Gegenstände der Vorlesungen sind:
kkiioIoAiH 5acrH) d()inm6nt2U0N65 P2tri5til726, Erklärungen der
Concilien, theologische Literatur, Geschichte, Charakteristik der Bibel
und der Kirchenväter. Kmbonqösckichtc der neuesten Zeit, Pogmenge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie