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Blaskowich. — Bley. 309
Bassethörnern Ioh. Merklein, Ioh. Tob. Uhlmann und dessen
Sohn Jacob u. a.; in Flöten Step h. Koch undMelch. Harrach
nebst m. a. Merklein hat sich insbesondere durch seine Verbesserungen
des Clarmetts, durch die Erfindung der Orphinette, durch die Abände-
rung des Contrafagotts u. s. w.; Koch und Harr ach haben sich durch
Erwetterung des Umfanges der Flöten, durch bequemere Einrichtung der
Klappen :c. verdient gemacht, die von ihnen verfertigten Flöten ha-
ben wejentkche Vorzüge vor den beliebtenStrasiburger und Pariser
Flöten. Uberdieß werden bey den Drechslern in Wien noch viele Stock-
fiöten (Flötenstöcke, Czakans) verfertiget. AusierWien sind in den mei-
sten Provinzialhauptstädten und anderen größeren Städten, nahment-
lich in Prag, Brunn, Pesth, Preßburg, Grätz, Marburg,
Venedig, Mailand u. s. w. nun auch ähnliche Arbeiter. Gras-
litz und Schönbach in Böhmen verdienen wegen der fabrikmäßigen
Erzeugung musikalischer Instrumente noch insbesondere genannt zu wer-
den, und zwar der erstere Ort wegen seiner hölzernen B., der zweyte
wegen seiner Geigeninstrumente. B. werden aus Wien und Böhmen
nach allen Provinzen verführt, und zwar die Wiener wegen ihrer Vor-
züglichkeit, die böhmischen wegen ihrer Wohlfeilheit. S. Flötenwerke.
Blaskowich/ Andr., geb. in Croatien 1723. Studirte die Huma-
niora zu Agram, trar 1744 in den Orden der Jesuiten, studirte dann
die Philosophie und Theologie zu Wien und Orätz, und docirte hier-
auf in Agram Philosophie, Moraltheologie und Kirchenrecht. Nach
Aufhebung des Jesuiten-Ordens beschäftigte er sich ganz mit Literatur
und trat als Geschichtschreiber und Geschichtforscher über Pannonien auf.
Man hat von ihm in dieser Beziehung mehrere historische Dissertationen,
theils gedruckt zu Agram 1731 und 1794, theils ungedruckt.
Blatna, böhm. Städtchen im Prachiner Kreise, mit 1,500 Eimv.
Zwischen blendenden Teichspiegeln steht das in gothischem Geschmack er-
baute Schlosi, an welches sich Gärten anschließen.
Blauenstein, s. Balassa-Gyarmath.
Bley (Naturproduct). Bleybergwerke bestehen in mehreren
Provinzen des österr. Kaiserstaates, berühmt sind jene Kärnthen's, die
im Inlande das reinste B. liefern, welches unter dem Nahmen Vil-
lach er B. auch im Auslande vortheilhaft bekannt ist. D,ie berühmte-
sten Gruben sind die Bleyberge nächst Villach, wo man noch vor Kur-
zem 6 Haupt- und 40 kleinere Gruben zählte. Kleinere Gruben bestehen
nochzuRaibl, Iauken, Kreuzen und in den Bezirken Rossegg
und Grün bürg. Die jährliche Ausbeute beträgt inOberkärnthen allein
bey 50,000 Ctr. Die in Unterkärnthen im Baue stehende Grube auf der
Schäffleralpe, am Obier, an der Mieß, zu Schwarzenbach und zu
Windisch- Bleyberg liefern noch überdies; jährlich im Durchschnitte
6,000 Ctr. Kram hat nur eine kleine Grube zu Kronau nächst Wel-
ßen fels, deren Ertrag nicht bedeutend ist.Tyrol hat Bleygruben zu B l-
berwier und Feig en stein im Ober-Innthale, die Hauptschmelzhütte
zu Brixlegg aber verarbeitet ihr erzeugtes B. selbst beym Silbertret-
ben und erzeugt bey dieser Gelegenheit auch grüne und rothe Glätte dar-
aus. ImVenetianischen wird nur zu Avronzo auf B. gebaut und der
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie