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334 Böhmen, II. Geographie u. Statistik. Frau volkreicher und blühender, als es je unter den Luxemburgern und in den ersteren Jahren unter Rudolph I I . gewesen ist. — Der Kaiserinn Ma ria Th eresia verdankt B. die Aufhebung der Leibeigen, schaft, des drückendsten Verhältnisses der bey weitem größten Mehrzahl seiner Einwohner und des Haupthindernisses aller Industrie, daher auch seines Wohlstandes. Ihr und ihren Söhnen und Enkeln verdankt B. eine besser geordnete Iustizpflege, so wie unzahlbare, auf die in- tellectuelle Bildung seiner Bewohner und auf ihr wahres Wohl be- rechnere politische Verfügungen und Einrichtungen. Aber auch einge- denk und dankbar für die großen Wohlthaten, die ihnen durch ihren ge- genwärtigen Regentensiamm zu Theile wurden, bewiesen sich die heutigen Bewohner dieses Landes in der gefahrvollen Crise der durch zwanzig Jahre gegen Frankreich fortgesetzten Kriege, wo sie mit kraftc voller Anstrengung und ausharrendem Muthe alles beygetragen hatten, was die Erhalrung des Thrones und der mit demselben unzertrennlich verbundene Flor ihres Landes erheischten. Im großen Befreyungs- kriege 1313 hatte Napoleon auf B.s Boden bedeutende Colonnen vordringen lassen, was zu großen Gefechten mit den verbündeten Armeecorps Anlaß gab, welche siegreich die Franzosen über B.s Gränzen hinauswiesen. Am 29. und 30. August 1313 fiel in der Umgebung von Cu lm, am Fuße des Erzgebirges, die denkwürdige Schlacht vor, welche zwischen den Franzosen unter General Vandamme, und den vereinigten Heeresabtheilungen Österreichs, Rußlands und Preußens, unter den Befehlen des Fürsten von Schwarzenberg und der Grafen Hieronymus Col loredo, Kleist und Ostermann gelampft, und bey welcher das französische Heer in einer Stärke von 40,000 Mann nicht, nur gänzlich geschlagen, sondern auch sein Anführer zum Ge- fangenen gemacht wurde. Später machte Napoleon, der sich persönlich bis auf der Höhe des Nollendorferberges, über welchen die Chaussee nach wachsen führt, befand, einen zweyten Versuch auf B. , welcher aber gleichfalls an dem tapfern Widerstände des Feldzeugmeisters Grafen von Colloredo-Mansfeld, bey Arbesau am 17.Sept. 1313 scheiterte. Böhmen, d. Rönigreich.II. Geographie u. Statistik. La- ge. Die mathematische Begränzung dieses Reiches fällt zwischen 29" 59^ 25"—34° 26' 45" östl. Länge, und von 48° 33' 53" —51° 2' 39" nördl. Breite. Gebirgsketten machen fast durchaus die natürlichen Grän- zen. Gränzen: Diese sind im Norden Sachsen und Preußen (Schle- sien), gegen Osten Preußen (Glatz)'und Mähren; gegen Süden Oster- reich und Bayern, und gegen Westen Bayern und das Vogtland. Ein- theilung: Das Stadtgebieth von Prag in der Mitte des Reichs wird von 16 Kreisen umschlossen: 1) Der Elbogner Kreis, nebst dem Eger'schen und Ascher Bezirk (der Sitz des Kreisamtes ist Elbo- gen). 2) Der Saazer (Saaz). 3) Leitmeritzer (Leitmeritz). 4) Bunzlauer ( Iungbunzlau). 5) Bidschower (Gitschin). 6) Königgrätzer (Königgrätz). 7) Chrudimer (Chrudim). 3) Czaslauer(Czaslau). 9)T.aborer (Tabor). 10) Budwei- ser (Budweis). 11) Prachiner (Pisek). 12) Klattauer (Klat- tau). 13) Rakonitzer(Schlan). 15) Kaurzimer und 16) Be-