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Brezo. — Briefpost - iLinrichtung. 883
gierung in Gratz, dann innerösterr. Appellations-Präsident. Sein
Bruder Franz Raver Lndwig wurde den 15. Iuny 1786 Fürst-
Bischof zu Chiemsee. Der obige PH i l i pp B. wurde durch Diplom
ä6. Wien 12. 'April 1550 mit dem ganzen Stamme in den Reichsfrey-
herrnstand und 1552 vom Hofkammerrath, zum geh. Rath und Hof-
kammerpräsidenten erhoben; Se y fried Ch ri stop h, Freyh. von B.,
niederosterr. Landmarschall, erhielt aber mit sämmtlicher Descendenz cld.
25. April 1624 von Kaiser Ferdinand I I . den Reichsgrafenstand. Er
stiftete aus seiner, rom Kaiser Rudo lph I I . schon 1611 zurOrafschaft
erhobenen Herrschaft Asp a rn in Niederösterreich ein Majorat seines Ge-
schlechts mit kaiserl. Consens v. I. 1621, und das Jahr zuvor (1620)
erwarb er seiner Familie das erledigtgewordene Erbkämmereramt in Nie-
derösierreich. 1659 wurde der Orafenstand auf das ganze B.'sche Geschlecht
extendirt. Der jetzige Majoratsherr ist August Graf v. B., Graf von
und zu Asparn an derZaya, edler Herr auf Staatz, Freyh. auf
Stübing :c., k. k. Kämmerer und Hofrath der allgem. Hofkammer,
Mitglied gelehrter Gesellschaften, Oberst-Erblandkämmerer imErzherzog-
thum Osterreich unter der Enns.
Brezo, ungar. Dorf in der Kis-Honther Gespanschaft mit 430
Einw., einer evangel. luth. Kirche und 2 Eisenhammerwerken. Man
verfertigt hier sehr viele und gute Töpferwaaren. In dem dasigen Berge
Szinez findet man 50 bis 60 Pfund schwere Krystalle und Topase. Auch
gibt es hier 2 Sauerbrunnen.
Brezowa, ungar. Marltst. in der Neutraer Gespanschaft, dem
Grafen Erdödy gehörig, mit kathol. und evangel. reform. Kirche,
6,150 Einw., welche von allen Naturalroboten befreyt sind, und sich von
Branntweinbrennen, Leder- und Hornviehhandel nähren.
Briebie, illyr. Dorf, im Mitterburger oder Istrier Kreise, mit
3,000 Einw. und starkem Weinbau, der jahrlich bey 18,000 Eimer
abwirft.
Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter in
Rakran :c., eine Monathschrift, welche im Wiener Volkstone die
gleichzeitigen Sitten, Eigenthümlichkeiten und Tagsvorfalle Wiens,
oft mit satyrischer, ja sarkastischer Geißel, meist aber in humoristischem
Ausdruck schilderten, in früherer Zeit auch häufig politische Episoden ent-
hielten, und eines ziemlichen Beyfalls sich erfreuten, bis sie endlich von
einem edleren Geschmack verdrängt wurden. Sie waren 1735 von Ios.
Richter (s. d.) gegründet, späterhin von Geway (s. d.), und zu-
letzt von Bäuerle geschrieben, der ihnen auch 104 Kupfer beygab.
Sie erschienen bis 1821 , außer 2 Heften, die 1809 während der
französischen Invasion ausblieben, ununterbrochen, so daß ein voll-
ständiges Exemplar, jetzt schon zu den Seltenheiten gehörend, 235
Hefte haben muß. Eine ähnliche Tendenz haben Iörgel's Briefe:c.
S. Oleich.
Briefpost-Kinrichtung. Den Briefverkehr, sowohl im Innern
der kaiserl. Staaten, als mit dem 'Auslande besorgt das Obersthofpost-
omt in Wien (Wollzeile Nr. 369)/ woselbst alle Briefe täglich bis halb
acht Uhr Abends angenommen werden. Die zu recommandirenden Bnefe
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie