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892 Brood. — Brosche.
, slavon. befestigte Stadt im Brooder Negimentsbezirke
des Militär-Oranzlandes, liegt an der Save, ist seit 1319 zu einer
Militär - Communität oder Stadt erhoben, hat 2,200 Einw., ein
Contumazamt, eine Haupt- und jllyr. Gemeindeschule, lebhaften Ver-
kehr mit der Türley, und stark besuchte Wochenmärkte.
Brooder Regimentsbezirk, s. unter Slavonische Militär«
Gränze.
Broos, siebenbürg. Marltfl. und Hauptort des Brooser Stuhles,
wird von 3,300 Individuen, theils Ungarn, theils Sachsen, bewohnt,
welche Handwerke und Landbau treiben. Es ist hier der Sitz der Stuhl-
beamten, eine kathol. und 2 reform. Pfarrkirchen nebst reform. Gym-
nasium. Der Ort ist zwar ohne Mauern, hat aber in seiner Mitte das
Kirchencastell mit einem Wassergraben.
Brooser Stuh l m Siebenbürgen (Land der Sachsen), mit 9
Quadr. M, im Umfange, worauf, durchströmt yom Maros, in 12 Ort«
schaften 20,400 Einw. auf einem größtentheils fruchtbaren Boden, der
allen Arten von Früchten gedeihlich ist, vielseitige Nahrungszweige fin-
den. Durch die Unfälle, welche diesen Stuhl öfters in den ungarisch-
siebenbürgischen Unruhen betroffen haben, verlor er die meisten seiner
deutschen Einwyhner, an deren Stelle sich Ungarn und Walachen ansie-
delten, welche jetzt die bey weitem größere Mehrzahl der Einwohner des
B. St.s ausmachen.
Brosche, Ioh . Nep. Ios. , Doctor der Medicin, Wund- und
Oebnrtsarzt, k. k. n. ö. Landesveterinär und Mitglied der k. k. Wiener-
und königl. sachs. ökonomischen, so wie der für Beförderung der Ve-
tsrinärkunds in Kopenhagen bestehenden Gesellschaft, wurde geb.
den 16, Iuly 1775 zu Liebenau in Böhmen, erhielt daselbst seine
ersts Erziehung, absolvirte darauf zn Jungbunzlau die Humaniora
und studirte sodann die Chirurgie, anfanglich in Hirschberg, dann
an derIosephinischen Akademie in Wien. 1793 tratB. als Unterfeldarzt
in die k. k. Armee, 1795 wurde er Feldbataillonsarzt, 1300 wurde er
zum wivkl. Oberarzt befördert. 1805 nahm B, , Mchdem er noch zu
Olmütz privatim Philosophie studirt hatte, seine Entlassung, wieder-
höhlte das practischs Studium der Chirurgie im Wiener allgemeinen
Krankenhause, wurde zum Wund- und Geburtsarzte promovirt und
ging hierauf zum Studium der Medicin über. Nach Vollendung dessel-
ben wurde B, an der Pesther Universität auch zum Dr. der Medicin
promovirt. 1803 trat er, nachdem er sich früher schon dem Studium der
Thierheilkunde besonders gewidmet hatte, als Interims-Cyrrepetitor in
das kaiserl. Thierarzney-Institut zu Wien, wurde 1311 wirkl. Cor-
repetitor, bald darauf Professor supplens und 1812 o. ö. Professor
der Zootomie und verwandter Gegenstände, welche Stelle er bis 131?
lobenswerth bekleidete. In diesem Jahre wurde ihm sein Doctott"lom
dsr Philosophie, welches Studium er, den Gesetzen entgegen, privatim
gemacht hatte, abgefordert; da er sich jedoch nicht zur Abgabe desselben
entschließen tonnte, erfolgte die Entlassung von seinem Lehramte. Er
ging, einem erhaltenen Nufe zufolge, nach Dresden und wurde als
Professor in dP' dortigen Thierheilanstalt angestellt, 1320 kehrte er je-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie