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396 Brucker Rreis. — Brugnatelli.
ganz das Gepräge des reichen, prachtliebenden Mannes. Siebenbärgi-
sche Goldstufen und ungar. Silberstufen wird man nicht leicht in der
Menge beysammen finden, wie sie hier sind. Von manchen Varietäten
sind bis zwölf Exemplare vorhanden. Unter den Goldstufen sin>> einige,
die einzig in ihrer Art, oder höchst selten sind. Der Gebrauch dieser Samm-
lung wird ungemein erleichtert durch einen bereits vorhandenen 6ata-
loßu? rai50nn6 vom Abbe Eder, der nebst der genauen Beschreibung
jedes Stückes, auch geognostische Bemerkungen über siebenburg. Mine-
ralien aufstellt.
Brucker Nrcis im Herzogthum Steyermark, durchströmt von der
Mur, Murz, Lissing, Salza:c. Die hohen Gebirge der Gams-, Zel-
ler-, Buch-, Wildalpen :c. von denen der ganze Kreis durchzogen wird,
bilden mehrere große Thäler, wovon einige Mineralquellen enthalten. Der
Kreis ist reich an Eisen, und auch Kupfer und Bley findet man daselbst,
ferner an Holz, Wild (vorzüglich Gemsen), Fischen:c. Der Flächen-
raum beträgt über 73 Quadr. M. mit 62,000 Einw., welche meist von
Bergball und Viehzucht leben.
Bruckner, Pet., Provinzial des Piaristen-Ordens in Böhmen,
Mähren und Schlesien, k. k. Rath, geb. zu O t t e n f e l d in Nie«
derösterreich 1747, trat in den Orden 1767, lehrte die Grammatical-
und Humanitätsclassen in verschiedenen Ordens-Gymnasien Mährens,
und übernahm 1739 das Rectorat der Piaristen-Residenz zu Kremsier;
im folgenden Jahre wurde er nicht nurPräfect des dortigen Gymnasiums,
sondern auch Director der deutschen Schulen. 1792 unterzog er sich,
nebst diesen Geschäften, auch dem Lehramte der Theologie im Ordens«-
hause, und nahm 1796 den theologischen Doctorgrad. 1303 wurde er zu
Loutomischel zum Provinzial gewählt, behielt dabey seine Geschäfte
als Rector und theologischer Professor in Kremsier, und als 1304 die
Piaristen berufen wurden, den Unterricht in der k. k. Theresianischen
Ritterakademie zu übernehmen, wurde B. vonKaiserFranz zumDirec-
tor derselben ernannt. Er blieb noch so lange bey seinen Ämtern inKrem>
sier, bis er 1306 zur unmittelbaren Direction der Akademie nach Wien
abging, jedoch verblieb er zugleich Provinzial. Zu diesen Würden führte
ibn sein durchdringender Verstand, seine practische Geschäftskenntniß im
Lehrfache, sein offener und liebenswürdiger Charakter, mit welchem er
festen Willen und durchgreifendes Wirken zu vereinigen wußte. 1310
wurde ihm der k. k, Rathstitel beygegeben; als er bereits sein fünf-
zigjähriges Priesterthum zurückgelegt hatte, verzichtete er bey dem Nach-
lasse seiner Krqfte, mit kaiserl. Zustimmung, auf seine Würde als Director
der Akademie und zog sich in das Collegium zu Nikolsburg in Mäh-
ren zurück. Er starb zu Au spitz in Mähren am 19. Iuly 1825, wohin
nigen Styl beygelegt hatte, wovon er auch einen öffentlichen Beweis in
seinen zu Brunn 1739 herausgegebenen humanistischen Reden lieferte.
Nrugnatel l i , Luig i , Professor der Chemie an der Universität
;ü Padua, Mitglied des italienischen Institutes und vieler anderer ge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie