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4l0 B u ch o I y.
in Verbindung mit Wippo einer- und Otto von Freysingen an-
dererseits, mit Einleitung und Bemerkungen. Zerstreute Aufsatze, meist
publicistischen Inhalts, erschienen in verschiedenen Zeitschriften. Nah-
mentlich erwähnt mögen noch werden: Einer dem Andenken des Ministers
Freyh. v. Fürsten berg, dem Gesetzgeber seines Vaterlandes, beson-
ders in Ansehung des Studienwesens, gewidmeter Aufsatz in den zu
Leipzig erschienenen deutschen Staatsanzeigen, so wie ein anderer,
dem Andenken des berühmten Grafen Fr iedr. Leopold zu Sto l l -
berg, einem Gestirne seiner Jugend, gewidmeter Aufsatz in der Concor-
dia. — Als der erste Herausgeber der Jahrbücher der Literatur,
M a t t haus v. Eo l l i n , sich von oer Redaction derselben zurückzog,
wurde auf Coll in's Vorschlag B. mit derselben beauftragt, die er
durch vier Jahre (bis 1325 einschließlich) führte, dann aber, aus dem
Grunde, um freyere Muße für eigene, zumahl historische Arbeiten zu
haben, anheimsagte. (Eigene Aufsätze von ihm in dieser Quartalschrift
sind: im Jahre 1819: die Anzeige von Merkel über Deutschland, und:
Darstellung unserer Zei t ;— 1321: Kieler Blatter, und: Historische
Werke von Heeren; —- 1322: 1^ 65 5^t1ucU0N3 puliUHU63, und
Menzel ; — 1323: Die Artikel: Oörres und Fievöe; — Löwe,
Tschirner (erste Anzeige); Schmitb, und im Anzeigeblatt: Das vorrö-
mische I ta l ien;-^ 1,824: Cicero's Fragmente vom Staat ;— 1325:
Keoz i-R ubichon (Über den brittischen Nationalreichthum) —D eby, und
jmAnzeigeblatt: Die Schreiben aus Par is . — 1334 (im letzt erschiene-
nen Bande) : Über Einheit und Würde der Gesellschaft.—In den politischen
Artikeln bewies sich B, durchgehends als einen Anhanger der in Ständen
und Gemeinden/ wie Gliedern eines lebendigen Körpers, organisitten
Monarchie und wahren Gemeinwesens, so wie des gegebenen, aber aus
dem Leben zu ergänzenden Rechts. — Für das Verhältniß des Staats
zur Kirche zeigte sich derselbe nie als Anhanger der entgegengesetzten ex-
tremen Meinungen, welche jene diesen, oder diese jenen einseitig unter-
werfen möchten; und faßte eben so wenig das gegenseitige Verhältniß der
Gewalten als gänzliche Trennung und Zersetzung auf, sondern vielmehr
als beyderseitige Selbstständigkeit und Freundschaft.— Durch eine Reihe
von Jahren hat übrigens B, die ihm von ämtlicher Verwendung frey
gebliebene Zeit beynahe ganz der Ausarbeitung eines größeren geschicht-
lichen Werkes über einen der wichtigsten und folgenreichsten Abschnitte
der Nationalgeschichte,'nähmlich I-
(1520 — 64) gewidmet, und den Gegenstand aus dem k. k. Staats-
archive, dem vormahligen deutschen Reichsarchive zu Frank fu r t , dem
Prager und andern Archiven in ein vollständigeres Licht zu setzen nicht
ohne Erfolg versucht, und sich dabey zugleich eine sorgsame Benutzung
der in den neuesten Werken aus den Archiven anderer Staaten gegebenen
reichlichen Aufschlüsse zur Aufgabe gemacht. Die bis jelzt erschienenen 5
Bde. (Wien, 1830 — 34) entHalben zusammen 34 Abschnitte, in wel-
chen mehrentheils, als in eben so vielen Büchern oder kleinern Werken /
em bestimmter Gegenstand auf besonderem Titelblatt angedeutet/ "
solcher Art abgehandelt wird, daß er auch für sich gelesen werden könnre.
Die Beylagen sind sechzehn, verschiedenen Gegenstanden gewidmet. ^-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie