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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Volume 1
Page - 447 -
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Page - 447 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Volume 1

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a p i st r a n. 447 Heeren, von beyden Seiten des Flusses, die Schiffe, die sie, als die türkische Flotte ihnen entgegenkam, bestiegen, um den Angriff zu leiten. Hunt) ad befehligte auf der rechten, C. auf der linken Seite, jener mit dem Schwerte, dieser mit dem Crucifix in der Hand, jener an den Waffenruhm der Ungarn und die Gefahr des Vaterlands die Seinigen erinnernd, dieser den Streitern Christi den gewissen Sie.q verheisiend. Der Kampf war hart und langwierig, endigte aber mit der gänzlichen Zerstörung der türkischen Flotte. — Doch wie nützlich C. durch die Zusammenbringung und Leitung des Kreuzheeres schon wurde, so sollte bey der Vertheidigung von Belgrad sein Verdienst um Ungarn und die gesammte Christenheit doch noch höher steigen. Ma- homed hatte beschlossen, Belgrad um jeden Preis zunehmen, und ließ den Platz so lange ununterbrochen beschießen, bis große Offnungen in den Festungswerken entstanden, die den Türken das Eindringen in die Stadt erleichterten. Die Besatzung zog sich ins Schloß zurück, und selbst der tapfere Hunyad gab die Stadt verloren. Nicht so aber C., der sein schlecht bewaffnetes Kreuzheer herbeyführte, sich an die Spitze desselben stellte, und auf das heldenmüthigste.kampfend, den Türken den Übergang über die Brücke, die aus der Vorstadt nach der Stadt führte, verwehrte. Der Sultan geboth nun einen allgemeinen Sturm, befahl die Graben auszufüllen, und lies; durch die Maueröffnungen seine Krieger in die Stadt eindringen. Doch auch jetzt verlor C. den Muth nicht, sondern stellte sich dem furchtbaren Feinde muthvoll entgegen. Seine von ihm zu übermenschlicher Anstrengung begeisterten Kreuzfahrer kämpften mit Löwenmuth gegen die Angreifenden, als auch Hunyad mit seinen Kriegern herbeykam, das ganze türkische Heer in die Flucht geschlagen wurde, und eine völlige Niederlage erlitt. In der Krankheit dieses Helden, die eine Folge der großen Anstrengungen vor Belgrad war, und der er unterlag, wich C. nicht von dessen Lager. Die heldenmüthige Vertheidigung Belgrad's, von welcher damahls allein die Rettung Ungarns und der angrenzenden christlichen Lander abhing, muß der einflußreichen Wirksamkeit C.'s verdankt werden. Der Gifthauch des Schlachtfeldes bey Belgrad hatte auch ihn auf das Krankenlager geworfen. Wahrend seiner Krankheit besuchte ihn der König Ladislaus. Er starb den 23. Oct. 1456 in dem Franciscaner- kloster zu I l l o ck. — Die Sittenreinheit dieses außerordentlichen Mannes, sein Eifer für die Religion, die Alles überwältigende Kraft seiner Rede, endlich der große Erfolg des von ihm zusammengebrachten und geleiteten Kreuzheeres; dieses Alles machte schon bey seinem Leben seinen Nahmen durch ganz Europa, besonders aber in Ungarn, hochver- ehrt, und der Glaube, daß er ein Heiliger und Wunderthater sey, war allgemein. Der Ruf von seiner Wunderkraft vermehrte sich nach seinem Tode. Das Volk wallte scharenweise zu seinem Grabe, und viele Um- stände sollen es dargethan haben, daß C. ein Fürbitter bey Gott und des Ranges eines Kirchenheiligen würdig sey. Schon 4 Jahre nach sei- nem Tode bemühte sich der König Mathias Corvinu s um C.'s ^ ci- ligsprechung, die jedoch damahls nicht erfolgte. Erst seit 1b80 wurde er von Alexander VI I I . zum Kirchenheiligen erhobrn, und der 23. Ocl.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Volume 1
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe A-D
Volume
1
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
788
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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