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468 Carl.Ferdinand's-Universitat. und beyde Universitäten geriethen in Verfall, bis Ferdinand I I I . sie unter dem Nahmen: C. F. U. in Eine vereinigte / zu deren immer- währenden Kanzler er den jeweiligen Erzbischof von Prag ernannte, und dem wiedergebornen Lehrinstitute neue, reiche Stiftungen verlieh; es erhielt nach und nach seine gegenwärtige Gestalt, die ihm noch immer einen Platz unter den ausgezeichneten Hochschulen gewährt. — Die Mitglieder der Universität werden noch wie in ältern Zeiten in vier Facultäten: Die theologische, juridische, medicinische und philosophische abgetheilt, und die Wissenschaften, welche nach dem neuesten Schul- plane in den Hörsälen der letzteren in zwey Jahrgängen vorgetragen werden > sind folgende: Theoretische und practische Philosophie, reine und angewandte Mathematik, Erperimental-Physik, lateinische Philo- logie und Religionsunterricht. Zu den freyen Gegenständen, unter de- nen die Zöglinge wählen können, welche sie für ihre künftige Bestim« mung als nothwendig erkennen, gehören: Allgemeine Naturgeschichte mit Benützung der gesammelten neueren Ansichten, allgemeine Geschich- te, österr. Staateng cschichte, Erziehungskunde, höhere Mathematik, theoretische und practische Astronomie, practische Geometrie, classische Literatur, griechische Philologie, Ästhetik, Geschichte der Philosophie, Diplomatik und Heraldik, Landwirthschaft, böhm., ital., französ. und engl. Sprache und Literatur. Die vierjährigen Studien der Theo- logie begreifen in sich: Christliche Kirchengeschichte mit Rücksicht auf Pa- trologie und theologische Literargeschichte, griech. und hebr. Sprache, hebr. Alterthümer, Einleitung und exegetische Vorlesungen über die Bücher des alten und neuen Bundes, öffentliches und Privat-Kirchen- recht, Dogmatik> Moral- und Pastorat-Theologie, Pädagogik und Katechetik. Überdies; werden noch außerordentliche Vorlesungen über die chaldäische, syrische und arabische Sprache, und besondere eregetische über die Briefe des Apostel Paulus gehalten^ — Das juridische Stu- dium umfaßt in vier Jahrgängen: Eine kurze Encyklopädie des juri- disch-politischen Studiums in Osterreich, das natürliche Privat- und öf- fentliche, dann das peinliche Recht, das europ. Völkerrecht, allgemeine europ. und österr. Statistik, Geschichte und Theorie des röm. Rechtes, böhm. Staatsrecht, Bergrecht und bergrechtliches Verfahren, Kirchenrecht, das österr. bürgert. Privatrecht, Lehenrecht, die politischen Wissenschaften und Gesetzkunde, Geschäftsstyl und das Verfahren in und außer Streit- sachen.— Das medicinische Studium umfaßt fünfIahrgänge und folgen- de Gegenstände in sich: Einleitung in das höhere medicinische Studium, Zoologie, Anatomie, Mineralogie, Botanik, dann höhere Anatomie und Physiologie, Chemie, allgemeine Pathologie und Semiotit, Re- ceptirkunst und Pharmacologie, theoretische Chirurgie und Oeburtshülfe mitÜbungen am Phanrom, chirurgischeInstrumenten- und Bandagenlehre; ferner specielle Therapie innerer Krankheiten und medicinisch-practischer Unterricht am Krankenbette im allgemeinen Krankenhause, chirurgische Therapie, Operationslehre und chirurgisch-practischer Unterricht am Kran- kenbette, Augenheilkunde, Thierarzneykunde, gerichtliche Arzney- und Zahnheilrunde. Es werden ferner Vorlesungen über Rettungsmittel beym Scheintode und in plötzlichen Lebensgefahren auch für das nichtärztliche