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476 Carnische Alpen.— Carol ine Auguste.
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der man auf 64 hohen Stufen hinansteigt; die Capelle ist nur 50 Fuß
lang, 50 Fusi breit und 28 Fuß hoch.
Carnische Alpen, s. unter Alpen.
CarnuntUM/ eine alte celtische Stadt in Pannonien, von der
zwischen Petronel l und Alten bürg in Niederösterreich noch heut
zu Tage bedeutende Ruinen sichtbar sind, und wo fortwährend römische
Alterthümer, z. B. Sarkophage, Münzen :c. ausgegraben werden.
Diese alte Stadt kennt schon V i l l e jus Paterculus (I I . 109) bey
den ersten Unternehmungen des Tiberius an der Donau. Wichtig
wurde sie erst durch den markomannischen Krieg, wo sie einige Jahre dem
Kaiser Marcus Aurel ius zum Aufenthalt und zum Mittelpunct semer
Unternehmungen gegen die Markomannen und ihre Verbündeten die Qua-
den, Vandalen, Sarmaten, Sveven u. s. w. diente. C. wurde im
4. Jahrhundert durch einen Überfall der Barbaren geplündert und zer-
stört. Doch wurde es, weil der Ort für die Römer viel zu bedeutend
war, wiederhergestellt, blieb noch ferner der Mittelpunct der 14. Legion,
und Kaiser Valent in ian traf hier seine Anstalten gegen die Quaden;
indeß erreichte C. seine alte Blüthe nicht wieder. Es erhielt sich noch
unter der Herrschaft der Deutschen und Avaren, und ging bey dem
Vordringen der Magyaren unter. Daß C. zwischen Petronel l und
Al ten bürg an der Donau lag, beweist auch das angegebene Maß
der23Milliar.oder5^ geogr. Meilen von Wien. Die hier ausgegrabenen
röm. Denkmahler sind in Andre's „Hesperus", von 1321, 4. Heft
5. 143 beschrieben. ^
Caroline Auguste, Kaiserinn von Osterreich, Königinn von
Ungarn und Böhmen :c. :c., höchste Schutzfrau des Sterntreuzordeus,
Oberprotectorinn des adeligen Damenstiftes zu Innsbruck, oberste
Schutzfrau und Oberdirectorinn des adeligen Damenstiftes zu Brunn,
geb. den 8. Febr. 1792, zweyte Tochter des Königs Max imi l ian
Joseph von Bayern mit Mar ie Wi lhe lm ine Auguste gebornen
Hrmzessinn von Hessen Darmstadt. Sie genoß unter den Augen ihrer
Altern der sorgfältigsten Erziehung, und zeigte schon in ihrer frühesten
Jugend eine seltene Herzensgüte und Oeisteshöhe, 1303 vermählte sie
sich mit dem (damahligen) Kronprinzen (jetzt König) Wi lhe lm von
Würtemberg, welche Ehe jedoch 1815 mit beyderseitiger Einwilligung
aufgelöst wurde. Am 10. Nov. 1316 war ihre feyerliche Vermählung
mit Kaiser Franz I. von Osterreich, bey welcher erfreulichen Gelegen-
heit eine Summe von mehr als 200,000 Gulden unter die Dürftigen
der Haupt- und Residenzstadt vertheilt wurde. Von dieser Zeit an
zeigte sich die hohe Frau bey allen Gelegenheiten als die zärtlichste Gattinn
und treuesteTheilnehmerinn aller frohen und trüben Stunden ihres erha-
benen Gemahls, als die wohlthätigste und liebevollste Landesmutter. Unzäh-
lige humane Anstalten haben ihr Unterstützung und Beförderung, manche
selbst das Daseyn zu verdanken, wie vor allen die Kinderbewahrinstiture,
die Stiftung zur Bildung treuer undgeschickter weiblicherDienstbothen in
Wien, die sich ihres, den Bestand unmittelbar stützenden Schutzes zu er-
freuen haben. Den 25. Sept. 1325 wurde dieKaiserinn C. zu P r e si bürg
feyerlich zur Königinn von Ungarn gekrönt. Im schönsten Lichte zeigten
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie