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488 Cattaro. — Lavallerie.
erstere noch wichtiger als letzterer, weil er sich bloß auf einen maßigen
Zwischenhandel mit der Türkey und Italien beschrankt. — Unter den
Römern war das Gebieth von C. eine ihrer Colonien. Spater wurde es
der Sitz gefährlicher Seeräuber, bis es die Venetianer ganz in Besitz
nahmen.
Cattaro, dalmat. Kreisstadt und Festung, im gleichnahmigm
Kreise, von starken hohen Wällen umgeben, liegt in einem von kahlm,
unwegsamen hohen Felsen gebildeten Kessel am Ende des Meerbuseis
von Cat taro, hat 3 Thore, enge finstere Gassen und keine ausgezeich-
neten Gebäude; im Rücken der Stadt erhebt sich auf einem hohen Felsen
das Castell S. Giovanni. Hier hat ein Kreisamt und ein Bischof sei-
nen Sitz, außer der Cathedral- und einer Collegialkirche sind hier
noch 17 andere katholische Kirchen und Capellen, überdies; eine griech.
Kirche, 6 Klöster und ein Hospital; von Lehranstalten hat die Stadt
nur eine Hauptschule. Sie zahlt 4,000 Einw., hat einen großen und
sichern Hafen, der aber von-fremden, Schiffen wenig besucht wird,,und
treibt Handel zur See und zu Lande, vornehmlich mit Montenegro,
wesihalb jede Woche hier dreymahl Pazar gehalten wird. Die Fahrt auf dem
Canale von C., von seiner Mündung bey derPun ta d'Ostro bisC. hat
wegen der mannigfaltig wechselnden Scenen viel Anziehendes. Eine Ei'
genrhümlichkeit dieser Stadt besteht darin, daß wegen der von 3 Seiten
sie einschließenden hohen Gebirge die Sonne um eine Stunde später auf-
und um eine Stunde früher untergeht, als im übrigen Lande.
Caücig, Franz, rühmlich bekannter Historienmaler, geb. 1762
zu Görz. In einem Alter von 15 Jahren kam er nach Wien, siu-
dirte die Zeichnenkunst durch 4 Jahre auf der dasigen Akademie, besuch-
te dann Bologna und Rom, wo er sich vorzüglich dem eifrigsten
Studium der Historienmalerei) widmete. Nach seiner Zurückkunft in die
Haupt- und Residenzstadt wurde ihm eine Sendung in Kunstangelegen-
heiten nach Mantua aufgetragen, er verweilte dann über 5 Jahre zu
Venedig, wo er Tizian und andere berühmte Künstler fieißig stu-
dirte, und dann wieder nach Wien zurückkehrte, woselbst er 1799
zum Professor der Historienmalerey und akademischen Rath an der Aka-
demie der bildenden Künste ernannt wurde. 1303 erhielt er auch die Lei-
tung der Maler in der k. l. Porzellan-Fabrik, und wurde endlich 1320
Director für die Schule der Maler, Bildhauer, Kupferstecher und Mo-
saikarbeiter an der Akademie. Mehrere seiner Werke verdienen zu den be-
sten der neuern deutschen Schule gezählt zu werden.
Caution zur verehelichung :c., s. Heyraths-Caution.
Cavalese, tyrol. ansehnlicher Markt im Tnenter Kreise, nahe
am rechten Ufer des Avisio, im Fleimsthale, mit einem Schlosse des
Bischofs von Trient. Das Fleimsthal (Val ck I^me) hat 11,200,
zum Theil mit Gewerben, großtentheils aber mit Wein- und Ackerbau,
Holzhandel :c., beschäftigte Bewohner. C. ist der Geburtsort des Ma-
lers Unterberg er.
Cavallerie. Sie besteht aus 8 Cürassier-, 6 Dragoner-, 7
Chevaulegers-, 11 Husaren- (mit Ausschluß des Szekler-Gränz-Hu-
saren-Regiments), und 4 Uhlanen-Regimentern, dann aus den Stabs-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie