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ChrudlM. — Chyträus. 513
gebigkeit zu Stande brächte. Das kostbare Grabmahl von Canova's
Meiste'Hand, errichten ließ, bewahrt
die Erinnerung an die Menschenfreundinn auf die würdigste Weise.
Vergs. Albrecht Cas. Herzog v. Sachsen-Teschen.
ChrudiM/ königl. böhm. Leibgedingstadt im Chrudimer Kreise, in
einer getreidereichen Gegend am Flüßchen Chrudimla, zählt 5,625 Einw.,
und ist der Sitz des Kreisamtes. Von den Gebäuden zeichnet sich die
alte Kirche mit einem hohen Thurme und einem St. Salvatorsbilde aus/
dem viele Verehrer zuströmend"
Chrndimer Rreis'im Königreiche Böhmen, hat zwischen dem
Königgratzer, Bidschower und Czaslauer Kreise und der Markgrafschaft
Mähren seine Lage, und eine Ausdehnung von 59^ geogr. Q.M. ,
zählt 9 Städte mit 13 Vorstädten, 25 Märkte, 762 Dörfer, dlo
Zahl der Einwohner beläuft sich auf 294,530. Seine Producte sind:
Getreide, Holz, Flacks, Pferde, Wild, Fische. Teiche sind über 300.
In den Hauptstuß EM ergießt sich die Chrudimka. In diesem Kreise
nimmt der Feldbau unter den Nahrungszweigen der Einwohner die erste
Stelle ein, aber auch an größeren Kunstgewerbsanstalten fehlt es hier
nicht, und vorzüglich sind es die Baumwollwaaren und Tuchmanufac-
turen, so wie die in der Art betrieben werden,
daß ihre Erzeugnisse auch im Handel mit dem Auslande vorkommen.
Chudeniy/ böhm. Marktfl. im Klattauer Kreise, ist der Stamm-
ort der Czernin von Ehüdenitz und Hnnsttort einer gräfi. Czer-
nin'schen Herrschaft Die außer dem'Märkts liegende St. Wolfgangs-
oder Fußstapfencapelle hat einen geschmäckvollen gothischen Thurm.
Thwoyka, Adam? Professor der Dichtkunst, geb. zuLischau
in Böhmen den 24..Dec. 1742. Sein Vater, ein Hufschmied, schickte
ihn, nachdem er M^Hau^ im 17..
Jahre in das Seminarium nach K'runi ttl'a'Ä stt''Böhmen, wo er sich
durch seine besondern ^aNrgabenMd'vorzüglichen Fleiß dergestalt aus-
zeichnete, daß er am 21^Oct. 1765 in'den Jesuitenorden aufgenommen
wurde. .Er erhielt °1?.70 das Lehramt der AnfängsZründe der lateinischen
Sprache an dem Jesuiten-Gymnasium 'iü' Kuttenberg. Nach erhal-
tener Priesterweihe ward er 1775 zum'Professor der Grammatik am
Znaiiner Gymnasium ernannt, ünd'lchrte daselbst ununterbrochen bis
zu seinem Tode die Grammatik 6 > die'Rhetorik H, und die Poesie 15
Jahre lang. Er starb am 12. Iuly 1802 zu Znaym. Mähren verlor an
ihm anen seiner vorzüglichsten Literatorem Er schrieb 1796 eine kurz-
gefaßte Geschichte des Hauses Habsburg, und hinterließ im Manuscripte
eine mähr. Geschichte von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten, die
feiner letztwilligen Anordnung zufolge, dem damahligen Hofrathe,
rafen von Mi t t rowsky, übergeben werden mußte.
Chyträus, Dav id , eigentl. David Kochhafen, geb. zu
ngelfingen in Schwaben den 26. Febr. 1530, studirte zu Tü-
bingen, dann zu Wittenb erg, las dort über Rhetorik und Mathe-
matik, machte 1550 eine Reise durch Deutschland, die Schweiz und
Italien', wurde ^l551 Professor zu Rostt>ck,woh^tte 1566 dem Reichs-^
tage zu Augsburg bey, und wurde vom Kaiser Maximi l ian I I . nach
I
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie