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5 l4 C i c o g n a r a.
Österreich berufen, um die evangel. Kirchen-Agende zu verfassen, 1568
und 1569. Erstarb am 25. Iuny 1600 zu Rostock. Von seinen vielen
theologischen/ philologischen und historischen Werken nennen wir nur:
V., I^i-clinan^o et Hlaxim
(^1-260126, ^5126) ^fricae, Hn^ili-i26. Mit
Ch. reisete am 3. Dec. 1563 von Rostock der ralentreiche Jüngling
Joachim Edeling von Passe walk in Pommern ab, der nach
seiner Heimkehr ein für die personlichen und kirchlichen Verhältnisse da-
mah iger Zeit in Österreich nicht uninteressantes (sehr seltenes) poetisches
Rostock, 1571, herausgab. Edel ing ward dann Pastor an der
Cathedralkirche zu Camin.
Cicognara, <Ceop. Graf, Kunstfreund undLiterator, geboren
zu Ferrara 1730. Schon in frühester Jugend verband er Vorliebe
zu den schönen Künsten mit dem regsten Fleiß, und widmete seine Talente
dem Studium der politischen und literarifchen Geschichte seines Vater-
landes. Bey der Stiftung der cisalpinischen Republik erhielt er eine der
ersten Verwaltungsstellen, und machte sich in der Folge auch bey Na?,
poleoll so beliebt, daß ihm dieser den Orden der eisernen Krone und"
die Präsidentenstelle bey der Akademie der schonen Künste in Venedig
ertheilte, in welcher er auch 1314 vom Kaiser Franz bestätigt wurde.
1313 stand, er an der Spitze dev Deputation, welche der Kaiserinn
C a r o l i n e Auguste die ihr. von V.e n ed ig überschickten
Kunstwerke nach Wien überbrachte; welchen Geschenken Graf C. zu-
gleich 100 Exemplare des von ihm veranstalteten Prachtwerles: Omag-
Zio deile I^rovincie Venets alla Hlaesta <1i (^llrolinI ^u^uölH, in
welchem dieselben auf 13 KupferM'eln^ von nenettanischen Meistern präch-
tig gestochen, dargestellt zl>ar«n^ beyfügte. Von 2Üien aus machte er
eine Reise durch das nördliche Deutschland und hielt sich dann einige
Jahrein Paris auft 1822 ging er nach Venedig zurück und begab
sich, nach kurzem Aufenthalt daselbst, nach Rom, wo er von nun an
nur sich und seinen Studien» lebte. Seine^Kunstbiblwthek ist eine der
gewähltesten, reichhaltigsten und, vorzüglichsten, wie es der in 2 Bon.
zu Pisa 1821 erschielzeye ^MloFo r^gionalo 6ei lilDii 6'2lte et
^anUc^lita po586(1mi ^al (Hont« (^icngnara beweist. Seine biblio-
graphischen Notizen sind sehr schätzbar, und man findet die schönsten und
seltensten Kupferwerke, in bedeutender Anzahl vorhanden, aufgezahlt.
Seine eigenen Werke sind außer dem oben erwähnten OmaßZio (von
welchem in allem nur 600 Abdrücke gemacht wurden, welche nie in den
Buchhandel kamen): Nemoi-it^wrickedei I^ttergti eä arti^i
i-68i. Ferrara, 1311. — I^ttel-a 8ul!a 5tawa i-appi-^el
limnia tii (^anova. Venedig, 1317. — Gloria ^ella sculmra
5U0 rizoi-Aimenw in Italia sino »I zecolo (ji (^anova. eb. 1316. —
2. Austage, 1324. — 1^6 tabklickt; piu cc)8picu« cli Ven^xia, wi-
ll 3
l belle ani. eb./ 1320. 2 Thle.; dann noch mehrere kleine
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie