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Handlungen betrafen überhaupt eine Übereinkunft der großen Machre,
keine Verfassung anerkennen zu wollen, die von dem legitimen, monar-
chischen Staarensysiem Europa's sich entferne. Osterreich, Rußland und
Preußen aber vereinigten sich überdies;, die Fortdauer des in Neapel
durch Aufruhr und Gewalt bewirkten Zustandes mit vereinter Kraft zu
hintertreiben, indem sie gegenseitig einanderdie Ruhe ihrer Staaten garan-
tirton. Die Resultate des Troppauer Congresses wurden jedoch erst zuLai-
bach festgesetzt. V. Congreß zuLaibach. Da man dem Schauplatz der revo-
lutionären Begebenheiten naher seyn wollte und auch die Gegenwart
des Königs beyder Sicilien nöthig schien, wurde im Dec. 1320 der
Congreß von Troppau Hieher verlegt; außer dem König von Preußen,
welcher verhindert war, daran Theil zu nehmen, blieb die Versammlung
dieselbe, im Jan. 1821 kamen noch der König Ferdinand I. von
Sicilien und der Herzog von Modena dazu. Der Hauptgegenstand der
Berathungen war: Durch gemeinschaftliche Maßregeln die Ruhe Ita-
liens gegen den Carbonarismus zu sichern, dem weitern Umsichgreifen
erzwungener, von den stehenden Heeren ausgehender Staatsverände-
rungen Einhalt zu thun, und die Ruhe in Neapel und Sicilien
wiederherzustellen. Die wahrend des Congresses stattgefundenen Aufstande
in Piemont und der Griechen verlängerten denselben bis 12. May 1821,
wahrend welcher Zeit, als alle gütlichen Mittel fruchtlos blieben, die
Besetzung von Neapel, Sicilien und Piemont durch österr. Truppen
erfolgt war, wodurch die daselbst den Königen aufgedrungene spanische
Cönstitution abgeschafft, die alte Verfassung hergestellt und das monar-
chische Princip befestigt wurde. VI. ConA'es; zu Verona. Dieser wurde
im Oct. 1323 im Beyseyn der Kaiser von Osterreich und Rußland, der
Könige von Preußen, beyder Sicilien und Sardinien, nebst andern
italien. Fürsten, mehrerer Staatsmänner und anderer ausgezeichneter
Personen eröffner. Fürst Mettern ich führte auch hier den Vorsitz,
und Hofrathv. Gen tz das Protocoll. Der Gegenstand der Berathungen
war die Lage des Südosten Europa's und vorzüglich Spaniens. Das
Resultat derselben war, daß die Continentalmächte Frankreich die ver-
langte Befugnis;, mit bewaffneter Macht die Halbinsel zur Wiederher-
stellung der monarchischen Verfassung zu zwingen, zugestanden und im
nöthigen Falle Unterstützung versprachen, wodurch sich in der Folge,
obschon anfänglich der Weg der Unterhandlung eingeschlagen wurde, der
französisch-spanische Krieg entwickelte. Die Monarchen verließen Ve-
rona in der Mitte Decembers.
Congrua. Der Betrag der reinen Einkünfte, welcher den kathol.
Geistlichen in Osterreich zu ihrem anständigen jährlichen Lebensunter-
halte als nothwendig anerkannt ist, wird die C. oder Unterhaltsgebühr
genannt. Diese ist ihnen gesetzlich in der Art zugesichert, daß der Abgang,
wenn sonst nicht Jemand zum Ersatz verbunden ist, aus dem Religions-
fonde gut gemacht wird, und daß sie selbst in Schuldfällen nicht mit
Execution belegt werden kann. Als C. wurden bey der Steuer-Rectifi-
cation 300 fl. für den Pfarrer und 150 st. für den Caplan ausgesetzt.
Wer eine Ergänzung der C. ansucht, muß das reine Einkommen seiner
Pfründe durch eine ordentliche Fassion ausweisen.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie