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626 Csäsz 5 r.
auf öffentliche Kosten durch den Druck bekannt gemacht wurde. Seine
Schriften erhielten großen Beyfall. So schrieb er unter andern 1790
eine Abhandlung über die Presifreyheit (6? likei-tate pi-eü). 173!)
schrieb er die oligin^. jut-a^u? no3pituin ^6ut0nuin, und dedicirte
sie dem Kaiser Joseph I I . Auch seine übrigen früheren und späteren
SHriften wurden mit dem verdienten Beyfall aufgenommen. 1734 ver-
fasire er seine Nun^i-ia 36mpei- «ua, die im folgenden Jahre zu Eve-
ri es gedruckt wurde. 1739 überselöte er dieIosephinischeGerichtsordnung
ins Magyarische, und liesi seine Übersetzung zu Ka sch a u drucken. In
demselben Jahre machte er seine Abhandlung d? crimine la^ae maj6-
Ltatiz durch den Druck bekannt. Seine neuern Werke sind: v i^ r ta t io
äe 5upplicii5 capuaiiduz, Leutschau, 1307. In dieser Abhandlung ver-
wirft er aus philosophisch-Philanthrop. Gründen die Todesstrafen der
Verbrecher. Die Erhebung der magyar. Nationalsprache zur öffentlichen
Civil- und Gerichtssprache vertheidigte er gegen Johann v. Fejes in
der in zu heftigem Tone verfaßten Streitschrift: ^nal^iz «pellak 6e
linFua, a^minioutig 6t pei-sßctian? 6ju8 in F6N6I-6, 6t lin^ua
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^21-ica in 8p6ci6 6tc. P6I- ^02NN6M 1^6)63, auct0l-6 ^. dnäxäl-,
Leutsch., 1307. Daß aM das Schulwesen seiner Glaubensgenossen
seinem warmen Patriotismus nicht fremd blieb, beweist seine Schrift:
K08N3V12 PI-0 national; (;^MN28i0 in Inciito <Ü0mitatl2 (^0M0l-. 6t
I^iz-Hontn. ai'ticula?'it6l' nniw PI-26 c6t6!-i3 i60N62, Leutsch., 1803.
Seine Tal pi- l! - mn o ( rni ( ömör
t . i-ticul -lt6l' i pi t i i on a
alente und Verdienste konnten nicht unbemerkt und unbeachtet
bleiben. Desiwegen wurde er von den Gespanschaften Torna, Honrh,
Abaüjvär und Liptau zum Beysitzer der Comitats-Gerichtstafel ernannt,
welche Würde er in der Oömörer Oespanschaft schon länger bekleidete.
Dle evangelisch-lutber. Gemeinden der Gömörer Oespanschaft sandten
ihn 1791 zur Pesther Synode als ihren Deputirten. Seine Philan-
thropie bewährte er durch die Gründung des Taubstummen-Instituts zu
Waitzen. Mit den öffentlichen Geschäften, und mit Lectüre und
Schnftstellerey verband T. das Studium und die Praris der Landwirth-
schaft. Er hat mehrere unfruchtbare und unnühe Strecken in der Oömö-
rer Gespanschaft durch Menschenhände in lachende, fruchtbare Gärten
umgewandelt, und mit vielen tausend edlen Obstbäumen bepflanzen lassen,
^n der Oömörer Oespanschaft hat er zuerst Klee und andere Futter-
krauter angebaut, und überhaupt nächst dem als rationeller Landwirth
unvergeßlichen Prediger Samuel Tedeschi zu S z a r v a s ein
nachahmungswerthes Beyspiel der verbesserten, cultivirten Landwirth-
schaft m Ungarn gegeben. Sein Charakter zeichnete sich durch Offenheit,
Geradhett, Patriotismus, Philanthropie und Liberalität, Muth (oft
auch durch Heftigkeit und Leidenschaftlichkeit) und durch Vermeidung
aller Schleichwege aus. Seine reichhaltige Bibliothek, für die er auch
dle trefflichen Manuscripte über die politische und Kirchengeschichte Un-
garns aus der Verlassenschaft des gelehrten, 1310 gestorbenen Seniors
und Predigers Czirbesz zu Ig lo in der Zips angekauft hatte (s.
^ l rdesz) , vermachte er dem evangelisch-luther. ungar. National-
Gymnastumzu Rosen au.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie