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662 Dallinger v. Dalling, A.— Dalmat./1. Gesch.
Dall ingerv. Dall lNg, Alexand., Thiermaler und Restaurateur
alter Gemälde, wurde geboren zu Wien den 1. Aug. 1783; jüngerer
Bruder des Vorigen. Er ist ebenfalls Schüler seines Vaters. Anfänglich
widmete er sich der Kupferstecherkunst in Mordant, da jedoch seit dcm
Verfalle des Kunst- und Industrie-Comptoires für diesen Zweig nur sehr
geringe Aussichten blieben / verlegte er sich seit 1802 auf die Wiederher-
stellung alter Gemälde, in welchem Fache er es zu einem hohen Grade
der Vollkommenheit brachte. Als Maler zeichnet er sich besonders in
Thierstücken aus.
Dalmat ien, Rönigreich I. Geschichte. Bey kemem Volke
bildet die Geschichte weniger ein abgeschlossenes Ganzes, als bey den
Dalmatinern, die von einem kleinen Landstriche um Sebenico und
Scordona ihren Nahmen erhielten, der zur Zeit, als die Römer den
König Gentius besiegten, und die Bewohner der Inseln und Küsten-
länder des adriat. Meeres unabhängig von den illyr. Königen, erklärten,
selbst erst diesen bekam. Niemahls waren indessen die Dalmatiner ein
abgesondertes eigenes Volk, sondern nur ein Stamm der großen illyr.
Nation, die aus einer Vermischung der Autochthonen mit den celtischen
Galliern desBelloves und den später unter Bo lg 's Anführung nach-
gelommenen sennonischen Galliern entsprungen waren. Denn schon 599
Jahre vor unserer Zeitrechnung wurden die Gallier hier herrschendes
Volk, vor welchen sich ein Theil der Ureinwohner auf die nahen Inseln
flüchtete, ein anderer Theil aber sich den Ankömmlingen unterwarf, und
sich mit ihnen vermischte. So entstand ein neues Volk, die Illyrier,
die sich wieder in mehrere Hauptstämme abtheilten, und alles Küsten-
land am adriat. Meere bewohnten, das der Arsa-Flusi gegen Westen,
und Epirus und die ceraunischen Gebirge (Mnnti di (^imera) gegen
Süden begränzten. Das heutige D. erscheint in diesem weitläufigen
Landstriche nur als ein kleiner Theil, doch befand sich in seinem Um-
fange gewöhnlich der Sitz des mächtigsten der illyr. Könige, und vor-
züglich seine Bewohner waren es, die am öftesten mit dem macedonischen
Reiche in Kriege verwickelt waren, welches Illyrier früher selbst bevöl-
kern halfen, woher sich das Gemisch der Sprache erklären läsit, das von
diesen besser als von den Griechen verstanden wurde. In diesen Krie-
gen waren es meistens die kühnen, kriegqeübten dalmat. Illyrier, wel-
che Sieger wurden, den König Amyntas demüthigten, seinem Nach-
folger Alerander den Frieden nur gegen Tribut schenkten, ihm seinen
jüngsten Bruder Phi l ipp als Geisiel abforderten, und ihn 367 vor
unserer Zeitrechnung mit 4,000 der Seinigen in offener Schlacht tödte-
ton. — Wohl unterlagen auch die Illyrier selbst 355 Jahre vor Christi
Geburt dem schlauen macedon. Phi l ipp, aber sie erhohlten sich bald,
und nach des großen Alexanders Tode befreyten sie sich unter ihrem
Könige Pleurates von der macedon. Herrschaft, halfen die laceda-
monische Flotte des Kleo minus zerstören, erweiterten unter ihrem
Könige Agron ihr Reich gegen Süden beträchtlich, so, daß sie unter
seiner Witwe Teuka es selbst mit den Römern aufnahmen, und end-
lich erst unter ihrem Könige Gentius ganz der weltherrschenden Repu-
blik konnten untermorfen werden. — Unter den Römern blieb D. eine
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie